1_Blogbild Familienhörbuch
Buchtherapie

Buchtherapie mit dem Familienhörbuch: Alles, was eine Stimme hat, überlebt

Letztes Jahr traf ich Harry Bannoehr von Scout Promotion auf der Frankfurter Buchmesse.
Mit leuchtenden Augen und stolzgeschwellter Brust erzählte er mir, dass er jetzt Sounddesigner beim Familienhörbuch sei. 

Ich kratzte mich fragend am Kopf und er ergänzte: “Stell dir vor, du bist ein Kind, das die Stimme seiner Mutter oder seines Vaters nie vergessen möchte, selbst wenn sie eines Tages nicht mehr da sind. Genau das ermöglicht das Familienhörbuch.”

‚Wie geil ist das denn!?‘, dachte ich und ließ mir das Projekt kurz erklären. 

Darüber wollte ich berichten und so sprach ich mit Carmen Deyer, die den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Familienhörbuch betreibt und so bekam mehr Stoff für meinen Blogartikel.

Aber lies einfach selbst, wie genial und wertvoll das Projekt ist.

Wie alles begann                              

Wir schreiben das Jahr 2014.

Sandra ist die junge Mutter einer 9-jährigen.

Die 36-Jährige ist schwer krank.

Todkrank, um genau zu sein.

Es bleibt ihr nicht mehr viel Zeit.

Sie will ihrer Tochter ein ganz besonderes Geschenk machen und nimmt ein Hörbuch der besonderen Art auf.

Sie ist die Allererste.

Die allererste Palliativpatientin, die dem Familienhörbuch ihr Vertrauen schenkt und ihre Audiobiografie aufnimmt, so diese Idee bestärkt.

Sandra stirbt kurze Zeit später an Brustkrebs, doch ihre Stimme bleibt.

Es heißt, “Die Augen sind der Spiegel der Seele.” 

Für Judith Grümmer ist es die Kraft der Stimme, die die Seele widerspiegelt.

Judith ist Medizinjournalistin und Audiobiografin.

Judith Grümmer (Fotocredit M. Weigl)


Früher war sie für den Deutschlandfunk unterwegs.
Ob im Hospiz, unter der Brücke oder im Gefängnis.
Sie interessiert sich für das Leben von Menschen und gibt ihnen eine Stimme.
Sie ist eine Macherin.


Nach der Aufnahme mit Sandra ist sie bestärkt in ihrem Herzensprojekt und macht weiter.

Sie ist der Kopf vom Familienhörbuch. 


Die Idee   

Kinder hören im Bauch der Mutter zuerst die Stimmen von ihren Eltern.
Doch was ist, wenn ein Elternteil schon weiß, dass es bald stirbt?

Die Sorge, dass die eigene Stimme und man selbst in Vergessenheit gerät, kann sogar eine negative Auswirkung auf den Krankheitsverlauf haben. 

Beim Familienhörbuch handelt es sich deshalb aus meiner Sicht um ein besonders wertvolles Projekt, denn es nimmt einen Teil der Sorgen.
Betroffenen Eltern sprechen ihre Lebensgeschichte in Form eines Hörbuchs ein und den Kindern und Angehörigen wird ein sehr persönliches Vermächtnis der Erinnerung hinterlassen.


Was die betroffenen Eltern teilen, liegt ganz bei ihnen.
Einzelne Geschichten, Lachen,  Erinnerungen, Erfahrungen, Gefühle, Lieder, Gedichte und noch viel mehr finden auf dem Hörbuch Platz.
So entsteht ein einzigartiges und emotionales Erinnerungsstück, das nicht nur Trost spendet oder Mut macht, sondern auch hilft, die Familiengeschichte und die Identität der Betroffenen für die Kinder zu bewahren.

So ein Familienhörbuch kann zu einem sicheren auditiven Hafen für die Kinder werden und ist somit ein kostenloses Angebot, das auch eine Therapie begleiten kann.

Die Vision

Die Vision vom Familienhörbuch ist glasklar: „Wir bieten allen unheilbar und lebensverkürzt erkrankten Müttern und Vätern in Deutschland und Anrainerstaaten mit minderjährigen Kindern die für sie kostenfreie Erstellung einer professionellen Audiobiografie an.“ 



Die Bewerbung

Betroffene Familien können sich beim Familienhörbuch für ein eigenes Projekt bewerben.

Dazu füllen sie einen einfachen Fragebogen aus und machen u.a. Angaben zum Alter der Kinder und zur Krankheit des Elternteils. 

Diese Voraussetzungen müssen mindestens erfüllt sein, um ein Hörbuch aufnehmen zu können:

  1. Es liegt eine unumkehrbare, palliativ medizinische Diagnose vor.
  2. Die Kinder in den Familien sind unter 18 Jahre.
  3. Das Familienhörbuch verfügt aktuell über genug Spendengelder.

Die Entscheidung ist individuell und von der Situation abhängig.



Anschließend führt das Team des Familienhörbuchs ein ausführliches Vorgespräch mit den Betroffenen, um ihre Lebensgeschichte und die wichtigsten Themen zu besprechen. 

Dieses Gespräch bildet später die Grundlage für die Aufnahmen.

Der Auswahlprozess kann bis zu 3 Monate dauern – je nach Fortschritt der Krankheit.
Es gab aber auch schon eine Expressarbeit, bei der innerhalb von 48 Stunden eine Entscheidung fiel und der Audiobiograf am zweiten Weihnachtstag für das Interview losgefahren ist.

Wie entsteht ein Familienhörbuch?

Der Prozess, um ein solches Familienhörbuch zu erstellen, wird sorgfältig vorbereitet und emotional von ausgebildeten Audiobiograf:innen begleitet.

Betroffene Familien bewerben sich beim Familienhörbuch für ein eigenes Projekt. 

Wenn sie angenommen werden, wird anschließend ein:e geeignete:r Audiobiograf:in gefunden, um die Familie im Erstellungsprozess zu begleiten.

Während der Aufnahmen achten die Audiobiograf:innen darauf, dass die Atmosphäre entspannt und persönlich bleibt, damit sich die Erzählenden wohlfühlen.
Es wird großer Wert darauf gelegt, dass ganz authentisch erzählt wird.

Möglich wird dies beispielsweise durch ein Interview im vertrauten Umfeld, meist bei den Betroffenen zu Hause. Vorstellbar ist ein einfühlsamer Plausch am Küchentisch oder im Wohnzimmer, bei dem die Eltern Fotos ihrer Kinder vor sich haben.

Das Familienhörbuch
Aufnahmesituation (Fotocredit M. Weigl)


Das aufgenommene Audiomaterial wird anschließend professionell von Sounddesignern bearbeitet, geschnitten, mit Musik untermalt und in ein hochwertiges Hörbuch verwandelt. 

Wenn der Entwurf erstellt ist, kann die Familie nach dem Hören Änderungswünsche äußern, bspw. Kapitel kürzen, andere Musik wählen. Es können auch Kapitel mit einer Altersfreigabe versehen werden. Diese werden den Kindern dann erst später freigeschaltet.

Das fertige Hörbuch wird dann den Familien überreicht, sodass sie die Stimme und die Erinnerungen ihrer Liebsten bewahren können und die Kinder die Möglichkeit haben, mit den Eltern aufzuwachsen – nur anders als andere Kinder. 

Im 37 Grad-Beitrag “Mamas Stimme lebt” wird die Geschichte der 17-jährigen Pauline erzählt. Ihre Mutter Sandra starb als sie 9 Jahre alt war. Sie ist ohne Mama, aber mit Mamas Stimme aufgewachsen und empfand das Hörbuch als wertvolles Geschenk.            

                                            

Zahlen, Daten, Fakten

  • Judith Grümmer, eine erfahrene Journalistin, hat das Projekt ins Leben gerufen und leitet es bis heute.
  • 2014, im ersten Jahr, entstanden 7 Hörbücher, 2023 waren es 148 Hörbücher und im ersten Halbjahr 2024 wurden schon 100 Hörbücher aufgenommen.
  • Es gibt 3–16 Anfragen für eine Hörbuchproduktion in der Woche.
  • Bisher nehmen mehr Mütter als Väter ihr Familienhörbuch auf.
  • Die Hörbücher haben im Durchschnitt eine Länge von 6–7 Stunden. Das kürzeste Hörbuch ist weniger als eine Stunde lang, das Längste umfasst knapp 10 Stunden.


Um diese Arbeit zu stemmen braucht es ein engagiertes Team. 

Dazu zählen aktuell 7 festangestellte Mitarbeitende (Geschäftsführung, Assistenz der Geschäftsführung, Produktionsleitung, Buchhaltung, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit), 4 Psycholoonkolog:innen, über 90 Dienstleister:innen in der Produktion im Bereich Sounddesign und Autobiografie und 20 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen. Sie alle bringen ihre Fachkenntnisse, wie beispielsweise im Bereich Tontechnik, Interviewführung oder Psychologie, ein, um die Betroffenen bestmöglich zu unterstützen.

Die Audiobiograf:innen werden 14 Tage lang ausgebildet, tragen die Kosten für die Ausbildung selbst und bringen einen journalistischen Background mit. 

Die Erstellung eines Hörbuchs dauert ca. 100 Arbeitsstunden und dafür braucht es Geld.

Das Famlienhörbuch wurde von der Uni Bonn drei Jahre lang wissenschaftlich begleitet.
Fazit: Weniger Depressionen und Ängste bei Betroffenen.

Das Familienhörbuch
Aufnahmesituation (Fotocredit M. Weigl)


Finanzierung

Das Projekt wird vollständig durch Spenden finanziert, die sowohl von Privatpersonen als auch von Förderorganisationen stammen.

Solange die Spendengelder ausreichen, bekommen betroffene Familien eine Zusage und die Hörbuchprojekte werden umgesetzt.  

Die Kosten pro Hörbuch belaufen sich auf ca. 6.000 Euro.

Gelder werden unter anderem durch Charity-Aktionen und das ganze Jahr über gesammelt.
Jeder Betrag zählt.

Wenn du das Projekt unterstützen möchtest, hast du die Möglichkeit via Paypal oder bei betterplace.org zu spenden.  

Warum das Familienhörbuch für alle Beteiligten wichtig ist

Das Familienhörbuch ist sowohl für Kinder als auch die Eltern von großer Bedeutung. 

Diese Gründe sind mir eingefallen: 

  1. Betroffene Eltern können aus dem Krankheitsalltag aussteigen.
    Sie beschäftigen sich mit anderen Themen und sich selbst.
    Sie können überlegen, was ihnen wichtig ist und was sie im Hörbuch an ihre Kinder weitergeben wollen. Die Krankheit nimmt nicht den gesamten Raum ein und sie können sich lebendig fühlen.
  2. Kinder können die Stimme ihres verstorbenen Elternteils bewahren, sich an sie erinnern, was eine tiefe emotionale Verbindung ermöglicht​.
  3. Das Hören der Geschichten und Erinnerungen ihrer Eltern kann Kindern dabei helfen, Zugang zur Trauerarbeit zu finden, den Verlust besser zu verarbeiten und Trost zu finden​. Das gilt auch für weitere Familienmitglieder, Angehörige und Freunde.
  4. Eltern geben durch das Erzählen von wichtigen Familienereignissen, Traditionen, Anekdoten und ihre Werte an ihre Kinder weiter und teilen wertvolle Erkenntnisse aus ihren Lebenserfahrungen.
  5. Durch die Geschichten, die im Familienhörbuch erzählt werden, bekommen die Kinder ein Gefühl für ihre Familiengeschichte und ihre Wurzeln, was ihnen Identität und Stabilität gibt​.
  6. Wichtige Erinnerungen und Momente werden für die Kinder bewahrt, an die sie sich ohne das Familienhörbuch nicht erinnern könnten.
  7. Kinder erhalten durch das Hören des Familienhörbuchs das Gefühl, dass ihre Eltern sie auch nach deren Tod im Leben begleiten und sie unterstützen.
  8. Für die Eltern bietet das Hörbuch die Möglichkeit, sich bewusst und in Ruhe von ihren Kindern zu verabschieden.
  9. Bei getrennt lebenden Eltern hat der sterbende Elternteil die Möglichkeit, die Paargeschichte aus der eigenen Perspektive zu erzählen, so dass das Kind später vielleicht besser verstehen kann, weshalb es zur Trennung kam. Die “Schuld” der Trennung kann nicht auf den gestorbenen Elternteil abgewälzt werden.



Diese Aspekte zeigen, wie wertvoll das Familienhörbuch für die emotionale und psychologische Entwicklung von Kindern sein kann und wie es gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die restliche Lebenszeit der Eltern haben kann.

Wichtige Links

  1. In der Sendung SWR1 Leute: So begleitet die Palliativmedizin schwerstkranke Menschen gibt es ein Interview mit einer Krebspatientin und einem Palliativmediziner mit mehr Informationen. 
  2. Nicht für jede Familie passt das Familienhörbuch.
    Vielleicht sind die Kinder schon über 18 Jahre.
    Dann bietet z. B. das Projekt voicestories.de eine Möglichkeit, die eigene Stimme unsterblich zu machen. Darüber hinaus können mit den Aufklebern z. B. auch Fotoalben gestaltet werden.

Mein Fazit zum Familienhörbuch

Ich finde es schade, dass ein journalistischer Background Voraussetzung dafür ist, um als Audiobiograf:in für das Familienalbum tätig zu werden.

Menschen auf ihrem letzten Weg in dieser Form zu begleiten, hätte mich im Rahmen von Buchtherapie sehr interessiert.
Mein Presseausweis wird jedoch nicht ausreichen.
Die Ausbildung mache ich, wenn ich darf, trotzdem im nächsten Jahr.

Das Familienhörbuch ist aus meiner Perspektive “Das letzte Geschenk fürs Leben”, das sterbende Eltern ihren minderjährigen Kindern machen können.
Für beide Seiten ist es unendlich wertvoll.


Audiobiograf:innen sind wie Schatzsucherende.
Sie finden die Schätze in den Lebensgeschichten, bergen sie in kindgerechter Form und bringen diese Lebensschätze an die Oberfläche.

Die Sounddesigner öffnen die zusammengepackten Schatzkisten, unterteilen sie in einzelne Kapitel, unterlegen sie mit Musik und machen sie hörbar.

Eine sehr wertvolle und sinnstiftende Tätigkeit, die eine gesunde und professionelle Distanz zum Selbstschutz braucht.

“Mitfühlen und nicht mitleiden” heißt die Devise.

In einer Zeit, in der Erinnerungen so kostbar sind wie nie zuvor, schenkt das Familienhörbuch von schwerer Krankheit betroffenen Familien Trost, Mut und das Gefühl, auch nach dem Tod weiter präsent zu sein. 

Das Familienhörbuch
Erinnerungen (Fotocredit M. Weigl)


Möge Judith Grümmer mit ihrem Team das Leben vieler Familien berühren und verändern.

Und du? 

Ganz allgemein gefragt: wäre so ein Familienhörbuch als Form der Buchtherapie für dich eine gängige Alternative zu einem gedruckten Buch?

Lass mir gerne deinen Kommentar da.

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Buchtherapie

Welttag des Buches (2025)

Jedes Jahr am 23. April wird der Welttag des Buches und des Urheberrechts global gefeiert.
Wenn ich an den Tag des Buches denke, dann habe ich immer die Bilder der Bücherverbrennung in meinem Geschichtsbuch vor Augen.

Es ist aus meiner Sicht wichtig und richtig diesen Tag zu feiern, zumal er Gelegenheit gibt, nicht nur die Freude am Lesen zu zelebrieren, sondern auch das Schreiben. Abgesehen davon kann man Diversität gleich mit feiern und Menschen unterschiedlicher Kulturen, Alters, usw. zusammenbringen.

In meinem Beitrag stelle ich dir verschiedene kreative und praxisorientierte Ideen vor, die du spielend leicht umsetzen kannst.

Bei der Planung habe ich die unterschiedlichen Lernkanäle einbezogen, um allen Kindern und somit auch dir ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. 

Schmöker in der Welt der Bücher und lass dich von meinen Ideen inspirieren, wie du diesen Tag selbst gestalten kannst. 

Hinweis: Als Service für dich habe ich im Beitrag Produkte oder Dienstleistungen verlinkt. Affiliate-Links sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. Ich erhalte bei deinem Einkauf eine Provision, ohne dass du mehr zahlst. 


Welttag des Buches – Die Leseparty am 23. April

Der Welttag des Buches und des Urheberrechts wird jedes Jahr am 23. April gefeiert. Er ist gleichzeitig der (vermutete) Todestag von William Shakespeare.

Doch seit wann existiert dieser besondere Tag und warum wird er gefeiert?

Am 23. April werden nicht nur das Lesen und Schreiben, sondern auch die Rechte von Autor:innen und deren geistiges Eigentum gefeiert.

Die UNESCO setzt sich mit diesem Tag generell sowohl für Vielfalt und Kreativität, als auch für die Rechte von Autor:innen und den gleichberechtigten Zugang zu Wissen ein.

Für 2025 hat die UNESCO die Stadt Straßburg zur Welthauptstadt des Buches ernannt.

Gefeiert wird zum Welttag des Buches jedoch auf der ganzen Welt.
Angefangen von Lesungen über Bücherflohmärkte bis hin zu literarischen Veranstaltungen und Diskussionen ist für junge und alte Lesebegeisterte und die, die es werden wollen, etwas dabei. 

Kurz gesagt: Es ist ein Tag, der dazu einlädt, sich in die Welt der Worte zu vertiefen.


Doch wie kannst du Menschen dazu ermutigen neue Bücher zu entdecken, sich auszutauschen und die Magie des Geschichtenerzählens oder selbst Schreibens zu erleben oder zu entdecken?



Aktionen und Ideen zum Welttag des Buches

In Deutschland wird der Welttag des Buches seit 1996 gefeiert. 

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die Stiftung Lesen und weitere Partner organisieren die zentrale Aktion zum Welttag des Buches in Deutschland.
Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte sind eingeladen ebenfalls an diesem Aktionstag teilzunehmen.
Ich stelle dir nun einige Aktionen vor.

Aktion: Ich schenk Dir eine Geschichte

Die Buch-Gutschein-Aktion “Ich schenk Dir eine Geschichte” ist eine landesweite Initiative zur Förderung des Lesens.

Sie richtet sich ausschließlich an die vierten und fünften Schulklassen.

Mehr als eine Million Schüler:innen haben die Möglichkeit, durch einen Buchgutschein in teilnehmenden Buchhandlungen vor Ort das Welttagsbuch „Ich schenk dir eine Geschichte“ kostenfrei zu erhalten.
Die jährliche Comicgeschichte wird extra für diese Aktion zusammengestellt.

Ich finde die Aktion grundsätzlich gut.
Es ist allerdings schade, dass diese auf bestimmte Jahrgangsstufen begrenzt ist, denn Kinder können auch eher oder später für Bücher und Lesen begeistert werden. 




Aktion: Blogger schenken Lesefreude

Die Aktion Blogger schenken Lesefreude finde ich dagegen noch interessanter, denn hier können sich viele Menschen beteiligen. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt von verschiedenen Buchbloggern. Diese locken mit Gewinnspielen und verlosen am Tag des Buches Bücher von Autor:innen, die sich an Aktionen beteiligen. Mehr Infos zu stattfindenden Aktionen kannst du auf der Webseite nachlesen.

Spendenaktionen zum Welttag des Buches

Natürlich kann jede Buchhandlung auch selbst aktiv werden.
So gibt es unterschiedliche Spendenaktionen an diesem Tag.

Beispielsweise spenden teilnehmende Buchhandlungen für jeden getätigten Buchkauf an diesem Tag eine vorher festgelegte Summe Geld.
Diese wird im Anschluss zum Beispiel in Form eines Schecks medienwirksam an die Verantwortlichen eines Spendenprojekts übergeben.

Hier bieten sich Projekte an, die sich für Bildung und Leseförderung in Ländern einsetzen, in denen es nicht selbstverständlich ist, zur Schule zu gehen.

Noch mehr Aktionen kannst du auf der Webseite zum Welttag des Buches finden.

Selbstorganisierte Aktionen

Sowohl in Kitas, als auch Schulen kann ein Vorlesetag organisiert werden.
Oder die Kinder werden eingeladen, an diesem Tag ihr Lieblingsbuch zu präsentieren.

Sehr gut lassen sich diese Tage auch mit engagierten Eltern gemeinsam gestalten.

Natürlich sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Ziel von Veranstaltungen sollte es sein, die Freude am Lesen oder Geschichten schreiben, zu verbreiten.

Vor allem sollten die Menschen mitgenommen werden, die (bisher) nur selten oder gar nicht lesen.
Der Welttag des Buches bietet eine perfekte Gelegenheit, um gemeinsam mit anderen die Begeisterung zu wecken oder zu teilen.


Ich stelle dir jetzt vor, wie ich an der örtlichen Schule den Welttag des Buches 2024 gemeinsam mit der Lehrerin gestaltet habe.

Gestaltung zum Welttag des Buches in der Schule

Meine Schulgeschichte

Ich gehörte zu den Kindern, die nicht gerne gelesen haben.

Was ich liebte, war die gemeinsame Zeit mit meinem Bruder, wenn unsere Mutter uns vorgelesen hat. 


Meine Erinnerung an das Lesen lernen, ist durch die Schule negativ geprägt.
Genauso verhielt es sich mit dem Schreiben lernen.

Dann gab es noch einen Lehrer – Herr Reinsch.
Er zitierte in der sechsten Klasse aus meinem Aufsatz und sagte vor der ganzen Klasse:
“So einen Blödsinn muss ich hier lesen. Sechs ganze Seiten voll Schwachsinn.
Marion, da hast du noch Glück, dass ich so nett bin und dir eine 4- gebe.” 


Seine Worte waren das eine, das mich emotional prägte.
Das andere war das schallende Gelächter meiner Mitschüler:innen, dass ich den restlichen Tag über mich ergehen lassen musste.

Kurz gesagt: Der Schritt vom Vorgelesen bekommen, zum selbst lesen und schreiben wollen, wurde so richtig vergurkt.



Ich freute mich, als mich die Klassenlehrerin unserer Kinder fragte, ob ich mir vorstellen könnte, diesen besonderen Tag mit ihr zu gestalten.

Endlich war meine Chance gekommen, diesen Schultag so zu gestalten, wie ich es mir heute als Kind wünschen würde.

Ich wollte die Kinder für Bücher und das Schreiben begeistern und auch die Kinder abholen, die durch äußere Umstände die Lust verloren hatten. Ihr inneres Feuer sollte entfacht werden.

Zu meinem Glück hatte ich gleich zwei Projekttage mit der Klasse 5b der Ernst-von Stubenrauch-Grundschule in Teltow.

Warum nur übers Lesen reden?

Das Lesen zur Entwicklung von Kreativität und Konzentrationsfähigkeit beiträgt, ist uns Erwachsenen meist klar. Darüber hinaus kann auch der Wortschatz erweitert werden.
Über Märchen und Geschichten können wir anderen Menschen wichtige Werte des Lebens und Ethik vermitteln. “Und die Moral von der Geschicht …”

Gleichzeitig können wir mit anderen Menschen über Geschichten ins Gespräch kommen und sowohl ihr Mitgefühl als auch ihren Gerechtigkeitssinn prägen.  

Wenn du mehr über Buchtherapie wissen willst, empfehle ich dir den Blogartikel „Schreibtherapie“.

„Wer lesen kann ist klar im Vorteil!“.

Dieser Satz gilt für alle Menschen.

Im Bereich der Schulbildung erweitere ich ihn um lesen und rechnen.

Wer lesen, schreiben und rechnen kann, hat andere Perspektiven und Möglichkeiten. 

Lesen ist die Freiheit, eigene Welten in unseren Köpfen entstehen zu lassen, uns neue Wissensgebiete zu erschließen und andere Perspektiven einzunehmen. 

Schreiben ist die Freiheit uns sprachlich auszudrücken, Nachrichten zu übermitteln und die Geschichten aus unserem Kopf auf Papier zu bringen.

Rechnen ist die Freiheit, komplexe Zahlen-Probleme systematisch zu lösen, Budgets zu verwalten, Entscheidungen im Bereich Finanzen zu treffen und wirtschaftliche Risiken zu kalkulieren.  


Abgesehen davon ist bei allen drei Fähigkeiten, die berufliche Perspektive nicht zu vernachlässigen. 

Ich entschied, dass ich mich bei den Projekttagen nicht nur aufs Lesen beschränken wollte. 

Wenn ich schon mal die Chance hab, nutze ich sie auch.

Als Trainerin war mir bewusst, dass ich zusätzlich alle Lernkanäle ansprechen musste. 

Beim Projekttag zum Tag des Buches die VAKT-Methode beachten

Um die Kinder, die nicht so gerne lesen abzuholen, kann erklärt werden, dass es unterschiedliche Lernkanäle gibt.

Verweise auf Hörbücher (auditiver Typ) und Filme (visueller Typ) gibt. Die Grundlage dafür sind immer Bücher. 



Beachte bei deiner Unterrichtsgestaltung, dass die Kinder verschiedene Lernkanäle haben, um neue Informationen aufzunehmen.

  1. Die visuellen Lerner:innen: Sie nehmen die Informationen über das Auge auf. Sie betrachten gerne Bilder und lesen Texte (Theorie durch ppt. mit kurzen Stichpunkten). Sie lesen Bücher.
  2. Die auditiven Lerner:innen: Sie lernen durch das Hören von gesprochenen Worten, Vorlesungen, Diskussionen, Musik oder anderen auditiven Reizen. Deshalb bekommen Kinder gerne vorgelesen/ Erwachsene bevorzugen Hörbücher.
  3. Die kinästhetischen Lerner:innen: Sie lernen durch die praktische Erfahrung, durch Bewegung oder Berührung. Sie brauchen praktische Übungen. Aus diesem Grund gibt es nach der Theorie immer einen Praxisanteil, damit das neue Wissen angewendet werden kann. 
  4. Die taktilen Lerner:innen: Sie lernen durch das Lesen und Schreiben von Texten. Sie müssen selbst formulieren, in eigenen Worten erklären und aussprechen oder selbst schreiben.


Wenn der Projekttag für jeden Lerntyp etwas bereithält, dann macht der Tag des Buches allen Freude. Die Kinder werden von der Kombination mehrerer Kanäle am meisten profitieren.

Bei den Praxisanteilen am Projekttag zum Tag des Buches die VENÜ-Methode beachten

Die VENÜ-Methode ist die aus meiner Sicht einfachste Möglichkeit, um das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen und dabei jeden Lerntyp abzuholen.
Das Prinzip ist ähnlich.

VENÜ steht für:

V-ormachen (visuell), wenn dabei jeder Schritt erklärt wird (auditiv)

E-rklären (auditiv), wenn dabei jeder Schritt von den Kindern erklärt wird (taktil)

N-achmachen (kinästhetisch)

Ü-ben (VAKT, wenn sich die Kinder unterhalten und Abläufe zeigen)

DIY-Projektideen und benötigtes Material für die Gestaltung zum Welttag des Buches

Idee für einen möglichen Unterrichtsplan


Damit du gleich loslegen kannst, habe ich hier einen Plan für deine Orientierung zusammengestellt.


Theorie und Praxis sind für 2 Projekttage geeignet.
Wenn du nur einen Projekttag hast, dann suche dir die für dich passenden Module aus und stelle dir deinen Tag zusammen.


Vorbereitung von Theorie und Praxis

Theorie

  • Präsentation oder kurze Videos.
  • Material zum Anfassen, z.B. Bücher, selbstgeschöpftes Papier, Druckplatten, Scherenschnitte, etc.   

Papierschöpfen (Praxis)

  • Schöpfrahmen (oder Fliegengitter)
  • Eierpappen von den Kindern mitbringen lassen
  • Eierpappen 3 Tage vorher zerschnippeln und die Schnippsel in Wasser einweichen
  • ggf. mit einem Pürierstab aus der Küche noch feiner zerschnipseln
  • nach dem Schöpfen das Papier mit Zeitung oder Handtüchern trocken tupfen
  • ggf. Papier eine Woche vorher schöpfen, damit das getrocknete Papier genutzt werden kann


Linol- / oder Scherenschnitt (Praxis)

  • Linolbögen/ Papier
  • Linolwerkzeug/ Scheren
  • Pflaster


Drucken (Praxis)

  • Druckfarbe für Linoldruck
  • festes oder selbstgeschöpftes Papier

Buchherstellung (Praxis)

  • Für das Cover: selbstgeschöpftes Papier oder buntes dickes Bastelpapier (einfarbig oder mit Muster)
  • Für die Buchseiten: weißes Papier (kariert, liniert, weiß)
  • Nadel und Faden (alternativ: Tacker) für die Buchbindung
  • ggf. Papierschneidemaschine für einheitliches Format
  • Pflaster


Was du bei deiner Planung beachten solltest

  1. Die Kinder brauchen trotz des spielerischen Lernens und der Abwechslung von Theorie und Praxis ihre Pausen, um das Gehirn zu regenerieren und weiterhin kreativ sein zu können.
    Die Frühstücks- Mittags- und Schulhofzeiten sollten für die Regeneration eingehalten werden. 
  2. Das geschöpfte Papier, das die Kinder herstellen, braucht 2-3 Tage Zeit um zu trocken. Ggf. bietet es sich an dieses an Tag 1 zu schöpfen und eine Woche später im Kunstunterricht zu verwenden. So kann eine Wiederholung des Gelernten eingebunden werden. (Alternativ kann schon in der Woche vorher z.B. im Kunstunterricht Papier geschöpft werden. Hier kannst du neugierig auf den Tag des Buches machen.)
  3. Das Verletzungsrisiko beim Linolschnitt ist nicht zu unterschätzen. Stelle sicher, dass du Pflaster/einen 1.Hilfe-Kasten dabei hast. Gerade beim Linolschnitt ist die Einweisung in das Werkzeug und die VENÜ-Methode wichtig.


Impressionen vom Welttag des Buches 2024 an der Ernst-von-Stubenrauch-Grundschule mit der Klasse 5b


Malwettbewert zum Buch „Gewittergefühle“ von Anja Jahnke

Da ich von einigen Kolleg:innen die Newsletter lese, wurde ich auf den Malwettbewert von Anja Jahnke aufmerksam.

Hier findest du mehr mehr Informationen zum Buch „Gewittergefühle“.
Was wohl unsere Kinder zum Kindertag von mir geschenkt bekommen?


Dieser Wettbewerb passte perfekt zu unseren Projekttagen, denn die Kinder hatten gerade ein Buch zum Thema „Mobbing im Internet“ gelesen und im Deutschunterricht besprochen. Außerdem sind manche Schüler:innen ausgebildete Streitschlichter:innen und sie gaben mir auf dem Pausenhof einen Einblick in ihre Arbeit.


Kunstwerke der Schüler:innen

Die Bildergalarie der gemalten Bilder anlässlich der Buchveröffentlichung des Buches Gewittergefühle*.


Fazit

Schule, Lernen und Lesen müssen nicht langweilig sein.

Der Welttag des Buches bietet eine ideale Gelegenheit, die Begeisterung für das Lesen und Schreiben bei Kindern zu fördern – auch bei jenen, die nicht gerne lesen und schreiben. 

Du hast in diesem Artikel eine Idee davon bekommen, wie du die Gestaltung dieses Tages aktiv in die eigenen Hände nehmen kannst.

Durch kreative und praxisorientierte Projekte können Eltern und Lehrkräfte selbst dazu beitragen, diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis zu machen.

Bei der selbstständigen Planung ist besonders hervorzuheben, dass du die unterschiedlichen Lernkanäle berücksichtigst, um allen Kindern gerecht zu werden.

Durch die Anwendung der VAKT-Methode (visuell, auditiv, kinästhetisch, taktil) und der VENÜ-Methode (Vormachen, Erklären, Nachmachen, Üben) sprichst du die unterschiedlichen Lerntypen an und verbindest spielend leicht die Theorie mit der Praxis. 

Die vorgestellten Aktionen, wie das Papierschöpfen, Linolschnitte und das Binden eigener Bücher, bieten praktische Erfahrungen und fördern die handwerklichen Fähigkeiten der Kinder.

Gleichzeitig vermittelst du die theoretische Hintergründe zum Thema Bücher und Autor:innen, was das Verständnis und die Wertschätzung für Literatur und Bücher vertiefen kann.

Der Welttag des Buches ist mehr als nur Lesen. Er bietet die perfekte Gelegenheit, mit Kindern ins Gespräch zu kommen und sie für ein Thema und das Lernen zu begeistern.

Durch gut durchdachte und interaktive Projekte können Kinder und auch Erwachsene die Freude am Lesen und Schreiben (wieder)entdecken und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in einem kreativen und unterstützenden Umfeld erweitern.

Die eigenen Projekte zum Welttag des Buches sind auch mit einem kleinen Budget möglich.

Und du?

Du hast die Chance das Buch „Gewittergefühle“ von Anja Jahnke zu gewinnen.

Ich habe ein signiertes Exemplar ergattert.

Kommentiere bis zum 15. Juni 2024 welcher Lerntyp du bist.




Es gelten die normalen Regeln für Glücks‘ Gewinnspiel:

  1. Kein Anspruch auf Gewinn.
  2. Name wird nach Auslosung unter dem Artikel veröffentlicht.
  3. Gewinner*in wird per Mail benachrichtigt.
  4. Wenn keine Reaktion kommt, kann ich das Buch nicht verschicken.
  5. Versand nur innerhalb von Deutschland.
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Blogbild Wie viel Bewegung am Tag Du kannst dich mal gesund bewegen
Buchtherapie

Buchrezension: Dr. Ben Baak beantwortet in seinem neuen Buch „Du kannst dich mal … gesund bewegen!“ wie viel Bewegung am Tag sinnvoll ist und warum.

Bewegung! Bewegung! Bewegung! höre ich meinen Bundeswehrausbilder von damals noch rufen. Dass Bewegung wichtig ist, hatte ich schon verstanden. Doch wie viel Bewegung am Tag ist eigentlich sinnvoll?

Immer wieder wurden wir angetrieben.
Morgens, Mittags, Abends. Manchmal sogar nachts.

Nicht unbedingt moderat, sondern immer bis zum Anschlag und über die Kotzgrenze hinaus.

Hinweis: Als Service für dich habe ich im Beitrag Produkte oder Dienstleistungen verlinkt. Affiliate-Links sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. Ich erhalte bei deinem Einkauf eine Provision, ohne dass du mehr zahlst. 

Und wie sieht das heute aus?

Ich mache fast jeden Tag einen Spaziergang mit Pokémon Go.
Aber das reicht nicht, dachte ich immer.
Natürlich gibt es auch viele Sportvideos bei YouTube. Die habe ich aus probiert. 

Mein großes ABER: Ich habe ein Haustier.
Mein Schweinehund will einfach nicht von der Couch aufstehen und mit einem Video sporteln.


Letztes Jahr habe ich mich dazu durchgerungen, mich erneut (!) im Fitnessstudio anzumelden. 

Überzeugt hat mich die monatliche Kündigungsmöglichkeit – falls mein Schweinehund doch stärker sein würde.

Ob ich noch dabei bin? Lies weiter und ich werde es dir verraten und bis dahin starten wir zusammen durch und nehmen das Buch Du kannst dich mal … gesund bewegen! von Dr. Ben Baak genau unter die Lupe. 


Worum geht’s in dem Buch – eine Zusammenfassung in meinen Worten

  • Bewegung bei Schmerzen
  • Bewegung bei Krebs
  • Bewegungstypen
  • Bewegung und Körperabwehr
  • Bewegungsmassage für die Bandscheibe


Im Buch von Dr. Ben Baak Du kannst dich mal … gesund bewegen! Impulse für einfache und wirkungsvolle Aktivitäten im Alltag*, das im KVM – Der Medizinverlag erschienen ist, dreht sich alles um Bewegung.

Dabei liegt der Schwerpunkt auf meiner und deiner Gesundheit und warum gerade Bewegung so wichtig für sie ist. Ausführlich wird erläutert, wie viel Bewegung am Tag aktiv eingebaut werden sollte, um Körper und Geist gesund zu halten – bis ins hohe Alter. 


Meine Community bekommt wöchentliche Impulse, um das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu hinterfragen.



Wer spielt in dem Buch eine Rolle

Die Lesenden spielen eine Rolle.
Durch kleine Fragen wurde ich angeregt, mein Leben, meinen Alltag und vor allem meine Haltung zur Bewegung zu reflektieren.

Schreibstil, Sprache, Stimmung

Der Schreibstil ist sowohl informativ und sachlich als auch persönlich.
Die Stimmung ist motivierend und vollkommen ohne erhobenen Zeigefinger.
Durch die Erfahrungen des Autors ist das Buch immer wieder mit Beispielen aus der Praxis gespickt.
Die Lesenden erwartet zudem kein Fachchinesisch, sondern eine verständliche Sprache – obwohl immer wieder mit Studienergebnissen gearbeitet wird. 

Strandläufer Wie viel Bewegung am Tag Du kannst dich mal gesund bewegen

Was hat mir gut gefallen

  • Ich liebe die Zitate am Beginn der jeweiligen Kapitel. Dieses hier ist mein Lieblingszitat:
    „Wenn allein der Glaube schon Berge versetzt, was wird dann erst dein Handeln bewirken?“
    Die Zitate machen nachdenklich und inspirieren.

  • Außerdem mag ich die kurzen Kapitel. Sie sind als Bildungssnack in der Mittags- oder Kaffeepause geeignet. Das Buch kann so sehr gut für die Reflexion, Anpassung oder Umstellung der eigenen Routinen genutzt werden.

  • Es werden ganz viele Studien angeführt und es wird auf unterschiedliche Studienergebnisse hingewiesen. Die Studien sind am Ende des Buches als Quellenverzeichnis aufgelistet. Ein Buch, das vielen Sportstudierenden mit Sicherheit einige Recherchearbeiten erspart.

  • Der Mix zwischen Studien und praktischen Hinweisen für die Umsetzung machte es für mich leicht, neue Routinen zu entwickeln und ohne viel Aufwand mehr Bewegung in mein Leben zu integrieren. 

  • Wichtige Punkte sind in Merke-Boxen zusammengefasst und am Ende jeden Kapitels gibt es eine kurze Zusammenfassung. Gerade dieser Part ist für schnelles Nachschlagen geeignet.

AHA-Momente Wie viel Bewegung am Tag Du kannst dich mal gesund bewegen

Du magst die Buchrezension. Dann findest du hier eine zum Thema Achtsamkeit


Was hat mir auch noch gut gefallen

  • Ich liebe die Wortspiele, z. B. im Kapitel 4 „Neu aufstellen“.
    Es beginnt mit dem Zitat: Sitzen ist wie Chips essen. Wir tun es selten in Maßen“.
    Im Kapitel dreht sich alles um das Sitzen und hier das Wortspiel: „Höchste Zeit also etwas zu bewegen und dieses verharmloste und gesellschaftsfähige Aussitzen im Alltag zu reduzieren.“

  • Die einfachen Vergleiche bleiben hängen, z. B. Regelmäßige Bewegung in kleinen Dosen ist wie Zähneputzen. Ich kann 2 × 2 Minuten täglich putzen oder 30 Minuten in der Woche. Was ist wohl für die Mundhygiene besser? Mit der regelmäßigen Bewegung ist es genauso. Dr. Ben Baak hat genau dafür die 3×3-Formel® entwickelt. 3 × 3 Impulse über den Tag verteilen, wird so zu einer Bewegungsroutine und genauso einfach wie Zähneputzen.

  • Im Buch gibt es viele Übungen mit kurzen Anleitungen, um sofort loslegen zu können. Außerdem gibt es QR-Codes zum Scannen, um kleine Übungsvideos zu nutzen.

  • Dr. Ben Baak betrachtet nicht nur den Körper, sondern das Körper-Seele-Geist-System. Er zeigt auf, wie sich (mangelnde) Bewegung auf die Psyche auswirkt und belegt alles mit Studien. Mir wurde an dieser Stelle einmal mehr bewusst, weshalb ich in der psychosomatischen Klinik auch Bewegungstherapie auf meinem Stundenplan hatte.

  • Seine Ehrlichkeit mochte ich ebenfalls. So sagte er, dass Sport und Bewegung nicht immer und zuverlässig glücklicher machen. 

Was hat mich nachdenklich gemacht

  • Die Gedanken des Autors im Vorwort haben mich nachdenklich gemacht. Da heißt es: “Meiner Überzeugung nach bestehen strukturelle Hürden, die schon in der Schule zu Inaktivität und Dauersitzen erziehen. Studien zeigen, dass eine Stunde Sitzen 22 Minuten Lebenszeit kostet. Körperliche Inaktivität rangiert heute auf Platz 4 der vermeidbaren Todesursachen.”

  • Der Autor bringt die Bewegungsfreiheit zur Sprache: “Bewegungsfreiheit bedeutet, mir einem längeren Erwartungshorizont mobil, selbstbestimmt und frei zu bleiben, ohne auf die Hilfe einer anderen Person angewiesen zu sein und mit dem Bewusstsein die Fähigkeit zu besitzen, den Alltag bewegt zu gestalten.” Mein Vater sagt immer “es ist eine Frage der Bewegungsfreiheit zwischen Daumen und Zeigefinger” –  damit meint er das Geld, um etwas tun zu können. Mir wurde bewusst, dass es mich kein Geld kostet, mehr Bewegung in meinen Alltag einzubringen. Es gibt an dieser Stelle keine Ausrede mehr, sich nicht mehr zu bewegen.

  • Der Autor bringt Bewegungsmangel in Zusammenhang mit einem schrumpfenden Gehirn. “Ein niedriger Aktivitätslevel führt zu einer Abnahme der fluiden Intelligenz, also der Fähigkeit, situativ flexibel und logisch denken zu können.” Möglicherweise ist hier die Begründung zu finden, weshalb Menschen bei Herausforderungen immer unflexibler werden.
    Unflexibel im Bewegungsapparat = unflexibel im Gehirn = unflexibel in der Reaktion auf Veränderungen.

  • “Schmerz ist eine Sprache, die unser Organismus beherrscht, um uns mitzuteilen, dass etwas nicht in Ordnung ist und dass wir reagieren sollten. Ein Hinweis, der nicht dazu auffordert, eine Schmerztablette einwerfen, um Rückenschmerzen zu übertünchen, sondern es ist die Einladung für eine Verhaltensänderung”. Doch wie viele Menschen wollen davon nichts wissen, weil es dann an die Innenarbeit gehen würde? 
Erwischt Wie viel Bewegung am Tag Du kannst dich mal gesund bewegen

Sternenbewertung fürs Buch

Definitiv 5 von 5 Sternen.
Dr. Ben Baak hat es mit weniger als 200 Seiten geschafft, dass ich endlich den Bereich Bewegung zur Chefinnensache gemacht habe.
Abgesehen davon habe ich eine tiefe Dankbarkeit für meinen Körper und die Leistung, die er erbringt, entwickelt.

Zusätzlich unterstützt Dr. Ben Baak im Buch aktiv die DKMS.
Stäbchen rein, Spender:in sein! – hast du vielleicht schon einmal gehört.

Ich bin auch Spenderin und habe mich riesig darüber gefreut. Dafür vergebe ich einen Extrastern.


Wer von diesem Buch profitiert

  1. Menschen, die auch ein Haustier namens Schweinehund auf der Couch sitzen haben.
    Sie können durchaus von dem Buch profitieren, denn Dr. Ben Baak schreibt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern lädt liebevoll immer wieder zur Veränderung ein.
    Ganz nach dem Motto: Sei dir selbst wichtig.

  2. Menschen, die jeden Tag mit Schmerzen leben oder an Krebs erkrankt sind.
    Sie bekommen gute Hinweise, wie sie Bewegung zur Regeneration nutzen können.

  3. Menschen, die ein schlechtes Gewissen haben, weil sie es nicht mindestens 2x die Woche auf den Crosstrainer oder zu einer anderen Einheit von mindestens 60 Minuten schaffen.
    Nach diesem Buch sind sie definitiv entspannter und können erkennen, wie schnell sie im Alltag den Dreh für gesunde Bewegung raushaben.

Wer das Buch nicht lesen sollte

  1. Menschen, die glauben, dass sich etwas verändert, wenn sie nur ein Buch lesen. #umsetzer:innengehörtdieWelt

  2. Menschen, die Sport als Flucht- und Verdrängungsmethode nutzen oder sich jeden Tag bis zum Anschlag triezen. Ihnen wird aufgezeigt, dass ihr Vorgehen ungesund ist und zu viel Bewegung dem Körper richtig schaden kann. 

  3. Menschen, die lieber unbewusst weiterleben wollen, weil sie sonst erkennen, dass es ganz an ihnen liegt, ihr Leben zu verändern.
Perspektivwechsel Wie viel Bewegung am Tag Du kannst dich mal gesund bewegen

Welche Frage mir das Buch nicht beantworten konnte

Ich habe mich am Ende gefragt, ob Dr. Ben Baak ein neues Buchprojekt in der Pipeline hat.
Ich würde sehr gerne mehr von ihm lesen.

Du kannst dich mal … gesund ernähren! ist einer meiner Wünsche.

Eins erwähne ich noch: Dr. Ben Baak ist nicht nur Autor, sondern auch Speaker und Coach.
Er hat Sportwissenschaften an der Deutschen Sportschule in Köln studiert und am Institut für Physiologie und Anatomie promoviert.
Sein Buch wurde vom KVM – Der Medizinverlag verlegt und doch habe ich im gesamten Buch keine Vita gefunden. Auch sein Dr.-Titel spielt keine Rolle.
Durchaus mag das am Verlag liegen.
Da Dr. Ben Baak jedoch schon Interviews für seinen Podcast mit mir geführt hat, weiß ich, dass er ein bescheidener Mann mit viel Know-How ist.
Die Interviews findest du hier und hier.

Was mit meiner Mitgliedschaft im Fitnessstudio passiert ist

Die habe ich immer noch.

Wenn ich 14 Tage nicht da war, bekomme ich einen sehr unangenehmen Anruf.

Außerdem wird jede Woche eine Abbuchung auf meinem Konto vorgenommen.

Das tat gerade am Anfang richtig weh, wenn ich mit meinem Haustier auf der Couch saß.

Knapp 30-Minuten-Workout reichen.

Mittlerweile gehe ich sehr gerne und regelmäßig hin.

Durch das Buch kam ich mit meiner Trainerin ins Gespräch.

Jetzt habe ich auch einen Trainingsplan 2Go, falls ich mal unterwegs bin.

Es kann so einfach sein, wenn der Schalter im Kopf einmal umgelegt wird.

Dr. Ben Baak ist das mit seinem Buch Du kannst dich mal … gesund bewegen! definitiv gelungen. 

Glücksspiel

Dieses Mal verlose ich wieder ein Exemplar.
Meine Sternebewertung kannst du hier* nachlesen.

Kommentiere bis zum 05.05.2024, 23:59 Uhr unter den Artikel und sage mir, weshalb du dich gesund bewegen willst.

Die Gewinnerin ist Petra.


Es gelten die normalen Regeln für Glücks‘ Gewinnspiel:

  1. Kein Anspruch auf Gewinn.
  2. Name wird nach Auslosung unter dem Artikel veröffentlicht.
  3. Gewinner*in wird per Mail benachrichtigt.
  4. Wenn keine Reaktion kommt, kann ich das Buch nicht verschicken.
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Blogbild Sugardaddy
Buchtherapie

Sugardaddy – Zwischen Liebe und Tabu

Sugardaddys – alte reiche Männer.

Sugarbabes – junge willige Frauen.

Sex und Geld.

Stimmt das oder ist das ein Klischee?

In meinem heutigen Blogartikel werfen wir einen Blick in diese Welt und auf das Buch Sugardaddy – Zwischen Liebe und Tabu* von Daniela Busse.

Ich erkläre dir, welche Erkenntnisse mithilfe dieses Buches möglich sind.

Hinweis: Links zu kostenpflichtigen Produkten sind in der Regel Affiliate-Links und gekennzeichnet (*).

Ich bereite dich in diesem Blogartikel auf das Buch vor und habe mich ganz bewusst an der ein oder anderen Stelle derselben Sprache bedient.

Dank meiner Kameraden bei der Bundeswehr war ich auf den Pornojargon des Buches schon bestens vorbereitet. So hieß es beispielsweise bei einem Antreten: „Und wenn der ganze Himmel voller Fo**en hängt, ist der Blick frei gerade aus!“

Gehörschutz

Klar, durfte man(n) das zu meiner Zeit nicht mehr sagen.
Aber ganz ehrlich: Falsch parken ist auch seit Ewigkeiten verboten und die Menschen tun es trotzdem.

Außerdem musste ich beim Lesen der Lektüre an meine „Sex and the City“-Zeit denken.
Zu diesem Buch fiel mir aus Staffel 3 die Episode 2 ein.
Carrie nannte den Artikel ihrer Kolumne „Pee or not to pee“.
Darüber lache ich mich heute noch schlapp.
Schau dir zum Einstieg das kurze Video an und dann lass uns loslegen.



Meine Community bekommt wöchentliche Impulse, um das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu hinterfragen.



Worum geht’s in dem Buch – eine Zusammenfassung in meinen Worten.

Gleich zu Beginn stellt die Autorin Daniela Busse klar, dass sie das Buch als Ghostwriterin im Auftrag eines Kunden schreibt und veröffentlicht.

Sugardaddy Marc hat, wie er schreiben lässt, einen beachtenswerten Schwanz, aber nicht die Eier, um das Buch unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen.

Sehr schnell wird klar, warum er diesen Weg gewählt hat.

Sugardaddy im Land der Geschichten

Der Sugardaddy zieht blank – in vielfacher Hinsicht.
Ein subtiler Seelenstriptease, wenn du zwischen den Zeilen lesen kannst.
Ansonsten ist es ein Porno in Buchform.

Solltest du noch nie mit dieser Welt in Kontakt gewesen sein, könntest du meinen, es geht zu jeder Tages- und Nachtzeit um „Shoppen – Ficken – (Natur-)Sekt schlürfen“.

Gleichzeitig bekam ich einen Einblick in die Beziehungs- und Gedankenwelt der Autorin.


Wer spielt in dem Buch eine Rolle

  1. Sugardaddy Marc spielt die Hauptrolle. Er ist nicht der Allerschönste oder Durchtrainierteste, aber Don Geilo mit Casanova-Charakter und ein ewig Suchender.
  2. Die Autorin Daniela Busse spielt eine Nebenrolle und macht mit diesem Projekt ihre eigene Buchtherapie. Genau diesen Part sehe ich auch für die Lesenden als riesiges Entwicklungspotential.
    Mehr zum Thema Buchtherapie findest du hier.
  3. Diverse Sugarbabes aus unterschiedlichen Bildungsschichten, Herkunftsländern, unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Fetischen.
  4. Außerdem spielst du eine Rolle. Du kannst dich und deine Gedanken im gesamten Buch sehr gut selbst beobachten, denn du bekommst von der Autorin gerade im ersten Teil schöne Reflexionsfragen und von Sugardaddy Marc viel Fleisch geboten.


Schreibstil, Sprache, Stimmung.

Das Buch ist mit einfacher Sprache leicht verständlich geschrieben.
Dem Lesenden werden mithilfe von Worten Bilder in den Kopf gezaubert, die witzig, ekelig oder sexy sein können – je nach Geschmack.

Außerdem werden branchenspezifische Begriffe, wie „Sugardaddy, Sugarbabe, Chuckold, Deep Throat, etc.“ erklärt, damit du in dieser Welt mitkommst und dir alles besser vorstellen kannst.

Die Sprache variiert je nach Erzählperspektive.
Im ersten Teil und letzten Teil hast du beispielsweise die Coachingsprache der Autorin.

Ansonsten dominiert die Pornosprache von Sugardaddy Marc, wenn die Autorin aus der Ich-Marc-Perspektive erzählt.

Die Stimmung reicht von „jubelhochjauchzend“, wenn der Sugardaddy guten Sex hatte, sein Ego Bestätigung bekommen hat und sein Körper ein paar Streicheleinheiten einheimsen konnte.
Bis hin zu „zu Tode betrübt“, wenn er dann doch wieder allein in seiner Wohnung hockt und sich ungeliebt fühlt oder das Sugarbabe schlecht performt hat.

Was hat mir gut gefallen

Aufteilung in drei Akte

Ich finde diese Aufteilung sehr hilfreich.
So wird deutlich, welchen Anteil die Autorin an diesem Buch hat und was dem Auftraggeber zuzuordnen ist.

    Ich habe eine ungefähre Gewichtung vorgenommen:

    Teil 1: 25%

    Teil 2: 50%

    Teil 3: 25%

    Fazit: Ein Egobuch für Sugardaddy Marc.


    Das Buch beginnt mit einem sanften Vorspiel.
    Zunächst gibt es einen Frage-Antwort-Teil, gefolgt von Reflexionsfragen und Gedanken der Autorin.


    Eine gute Vorbereitung auf die Sprache im Hauptakt, denn in diesem folgt der Pornostoff vom Sugardaddy und seine Sicht auf die (Frauen-)Welt.

    Zum Ende gibt es ein flauschiges, philosophisches Kuschelnachspiel.
    Die Leser:innen kann sich von der Hardcore-Pornorunde erholen.
    Im dritten Teil werden die Gefahren, Vor- und Nachteile für Sugardaddy und Sugarbabe betrachtet.

    Sprachbilder

    Ich mochte die Sprachbilder, z.B. wenn der Sugardaddy von SM-Praktiken berichtet und den Cliffhanger mit „Ich spanne dich noch ein wenig auf die Folter“ bringt.

    Oder wenn die Autorin über sich selbst sagt „Zwischendurch kam ich mir vor, wie ‚die Unschuld vom Lande‘ … und das, obwohl ich fast mein gesamtes Leben lang in der Stadt gewohnt habe.“

    Ich habe an einer Stelle Tränen gelacht, dass ich am Ende Bauchschmerzen hatte.
    Um in Marcs Sprache zu bleiben „hätte ich mich fast bepisst vor Lachen“ – nicht aus Scham, sondern weil es wirklich lustig in meinem Kopf war. Genau mein Humor.

    Offenheit

    Ich werde aufgefordert, meine offenen oder neu entstandenen Fragen an die Autorin zu senden.
    Sie leitet die Fragen weiter und Sugardaddy Marc wird antworten.
    Ich freue mich schon jetzt auf die Korrespondenz und werde sie hier teilen.

    Von der Offenheit von Marc mal ganz zu schweigen.
    Das lesende Publikum bekommt einen Einblick in die Kosten, die dem Sugardaddy entstehen. Zusammengefasst: Ein Sugarbabe ist aus unterschiedlichen Gründen kostenintensiver als eine Sexarbeiterin im Bordell.


    Coachingtools

    Die Autorin arbeitet mit psychologischen und auch spirituellen Ansätzen, so erklärt sie weiblichen Narzissmus, bietet dir Fragetechniken von Access Consciousness und die hermetischen Gesetze an.

    Immer wieder konfrontiert sie ihn im Interview mit spirituellen Perspektiven.
    Die Antworten sind aufschlussreich.


    Bei Lesesuchti.de bekommst du Stoff für deine Lesesucht.
    Hier anmelden.



    Das hat etwas mit mir gemacht

    Toleranz

    Die Autorin fragte sich selbst, ob sie dieses Buchprojekt annehmen sollte.
    Ihre Bekannten rieten ihr davon ab, weil es ihren Ruf schädigen könnte.

    Es wird klar, warum Sugardaddy Marc sein Buch nicht selbst veröffentlicht.
    Unsere Gesellschaft ist von Toleranz noch sehr weit entfernt.
    Sehr schnell werden Menschen bewertet und be-/verurteilt.

    Zukunfsvision und Safer Sex

    Sugardaddy Marc hat ungeschützten Verkehr mit mehreren, teils unbekannten SexpartnerInnen parallel.

    Er hält das für das Model der Zukunft, dass er „am liebsten allen Menschen empfehlen möchte“, weil es „für ihn der Weg in eine bessere Welt ist.“

    Puh! Wenn es so kommt, werde ich zukünftig nicht zum Mainstream gehören.

    Emotion Ekel

    Gina, 28 Jahre, gibt ihm auf brutale Art einen Denkanstoß und in mir bäumte sich die Frage auf:

    Kann der Trieb so groß sein, dass man z.B. die Schutzemotion Ekel ignoriert und der Erfahrung halber wählt, sich lieber mit stinkender Brühe ins Gesicht pissen zu lassen als Nein zu sagen?

    An manchen Stellen im zweiten Akt hörte ich in meinem Kopf meine Kameraden rufen: „Lieber schlecht und widerlich als wieder nicht“.

    Übrigens mache ich an dieser Stelle auf die folgende Kampagne aufmerksam: Porn kills love

    Hier gibt es viele Artikel und Forschungen darüber, weshalb Porno die Liebe tötet.

    Sugardaddy Walter Epp

    Vergangenheitsbewältigung

    Die Erfahrungen von Sugardaddy Marc in der Vergangenheit stimmten mich nachdenklich.
    Mangelnde körperliche Zuneigung im Elternhaus, gepaart mit einer „normalen Beziehung“, die daraus bestand begrenzt und beschimpft zu werden, sich vorschreiben lassen zu müssen, mit wem er Zeit verbringt und wie die Wohnung eingerichtet wird.

    Gruselig.


    Dass in ihm immer wieder Gefühle entstanden, nicht gut genug, nicht liebenswert und wertlos zu sein, brachten meine Gedanken ebenfalls in Gang.

    Ich empfand tiefes Mitgefühl für den Sugardaddy und unendlich viel Dankbarkeit für meine Kinderkuschelzeit und meine heutige Partnerschaft.

    Widersprüche und Rosinenpickerei

    Sugardaddy Marc wünscht sich, geliebt und nicht bewertet und verurteilt zu werden, kommt aber selbst aus den Bewertungen nicht raus.

    So wünscht er sich selbst bedingungslose Liebe, Freiheit und Sicherheit.
    Kritisiert jedoch jedes Sugarbabe:

    1. Cassie ist keine wirkliche Schönheit und ein paar Kilos zu viel auf den Rippen.
    2. Sex mit Caviana ist mäßig bis schlecht.
    3. Alina hat Hirn und benutzt es auch noch, aber das nervt ihn, weil sie mit ihren 24 Jahren altklug daherkommt.

    Außerdem mag ich Rosinenpickerei nicht.
    Sugardaddy Marc findet die Rokokozeit interessant, weil promiskuitiv belebt wurde.
    Heute ist das alles moralischer.


    Gleichzeitig beschwert er sich über die Intimhygiene mancher Frauen in der heutigen Zeit.
    Ob ihm bewusst ist, wie diese zu Rokokozeiten aussah?

    Der Blick auf die Liebe

    Überschriften wie „Agnes, 32 Jahre, und die Hoffnung auf eine echte Beziehung“,
    „Assia, 32 Jahre – die ideale Frau?“ und
    „Kristina, 26 Jahre – ist das Liebe?“, dazu die geschilderte Beobachtung eines Pärchens am Flughaben lassen vermuten, was seine eigentliche Sehnsucht ist: die wahre Liebe zu finden.
    Stattdessen findet er mit seinem Geld die Ware Liebe.

    Merke: Die Ware Liebe ≠ wahre Liebe.

    Marion Glück


    Armer reicher Mann“ war mein Gedanke:
    Mit Geld kannst du ein Bett kaufen, aber keinen gesunden Schlaf.
    Du kannst Sex kaufen, aber keine bedingungslose Liebe.

    Du kannst ein Haus kaufen, wirst ein liebevolles zuhause jedoch nicht mit Geld bekommen.

    Stattdessen kauft er sich neben Sex zusätzlich Stolz, Anerkennung, Egogeschmeichel und Loyalität.
    Doch selbst dafür reicht das Geld manchmal nicht aus und am Ende ist es auch egal, denn:

    „Bei den Sugarbabes bekomme ich genau das, oder zumindest die Illusion davon, Zärtlichkeit, Loyalität und Anerkennung.“

    Sugardaddy Marc in „Sugardaddy – zwischen Liebe und Tabu“ von Daniela Busse


    Bis zum Ende ist er in diesem Milieu auf der Suche nach der idealen Beziehung.

    Ist das nicht genauso naiv, wie eine Frau, die der Pretty Woman Story hinterherjagt oder einen Porno bis zum Schluss anschaut, weil sie glaubt, dass am Ende geheiratet wird.

    Sugardaddy Hoffnung

    Die Verteilung der „Schwarzen Peterkarte“

    80% der Sugardaddys sollen verheiratet sein und sind in einem Paralleluniversum unterwegs. WTF!

    Interessant finde ich die Empfehlung des Sugardaddys, dass die Frauen dringend sich selbst und ihr Verhalten dem Mann gegenüber hinterfragen sollten.

    Mir stellen sich diese Fragen: Die anderen 50% in einer Partnerschaft hat wer inne?!
    Es ist schwierig, wenn sich Mann und Frau in der Ehe nicht miteinander entwickeln.

    Und wann blieb in den Ehen die Liebe, Sexualität und vor allem die Kommunikation auf der Strecke?!

    • Als die Kinder kamen?
    • Als die Frau überraschend doch alterte?
    • Vielleicht als die Frau parallel zur Familienkarriere die berufliche Karriere wuppen wollte?
    • Oder ist es ein Rollenthema, weil der Mann ein Problem damit hat, der Mutter seiner Kinder Nippelklemmen anzulegen oder wenigstens mit ihr darüber zu sprechen? Und da sind wir noch bei den harmlosen Fantasien.


    Ganz abgesehen von der Nichtübernahme von Selbstverantwortung: „Tabby ist die Frau, die mich endgültig vom lieben Partner zum Hurenbock gemacht hat.“
    Böses Sugarbabe!
    Armer schwacher Mann.

    Werte

    Wieder einmal mehr wurde ich mit mir fremden Wertesystemen konfrontiert.

    „Ohne mich wäre sie nämlich längst wieder abgeschoben worden.“ – Sugardaddy Marc, der eine Meldeadresse organisiert, sich für die Frau verbürgt, dass sie eine Geflüchtete ist, damit sie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt.

    Dafür wird Dankbarkeit erwartet bzw. fehlt diese, wenn das Sugarbabe die Beziehung beendet.

    Wer finanziert manche Sugarbabes wirklich?

    Sind es nur die Sugardaddys?

    Sugardaddy Tugendamt

    Sternenbewertung fürs Sugardaddy-Buch

    Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternen, weil es hervorragend für die eigene Buchtherapie geeignet ist.

    Insbesondere die Coachingfragen für die Lesenden ermöglichen es, sich mit der eigenen Persönlichkeit, Attraktivität, Selbstliebe, Partnerschaft und vielem mehr auseinanderzusetzen.

    Abgesehen davon liebe ich den therapeutischen Anteil der Autorin.
    Ihr ist es darüber hinaus gelungen, das Wachstumspotential der Seele von Marc freizulegen.

    Auch wenn es für die Autorin „harter Stoff“ war, hat sie es geschafft, die Lesenden darauf vorzubereiten.
    Durch die Aufteilung des Buches in drei Akte, können die Lesenden frei wählen, womit sie sich konfrontieren möchten.

    Bewertungen über das Lebensmodell von Sugardaddy Marc oder seine Vorlieben hatte ich keine, was daran liegt, dass ich mich intensiv mit Toleranz und Diversität und wo sie beginnt, beschäftige.

    Gleichzeitig konnte ich sehr gut wahrnehmen, wenn mein Wertesystem erschüttert wurde.

    Wer von diesem Buch profitiert

    1. Menschen, die sich selbst und ihre Toleranz testen wollen.
    2. Menschen, die eine vielleicht vollkommen unbekannten Welt kennenlernen möchten.
    3. Frauen, die wissen wollen, was Männer nervt.
    4. Frauen, die wissen wollen, ob es lukrativ ist Sugarbabe zu werden und welchen Preis sie selbst zu zahlen bereit sind.
    5. Männer, die überlegen, ob sie Sugardaddy werden möchten.
    6. Paare, die sich mal intensiv mit ihren Wünschen und ihrer Sexualität beschäftigen wollen.
    Sugardaddy Tierschutz

    Wer das Buch Sugardaddy nicht lesen sollte

    1. Kinder und Jugendliche und zartbesaitete Seelen.
    2. Menschen, die Pornos abstoßend finden. Sie können sich auf jeden Fall mindestens Teil 2 sparen, würden jedoch beim Buch den vollen Preis zahlen.
    3. Menschen, die nicht in der Lage sind zu erkennen, dass es mit Sexpraktiken wie mit Essen ist – nicht jedem mundet alles.

      Mich kannst du beispielsweise mit Leberkäse jagen, andere könnten sich reinlegen.
      Mit Sexpraktiken ist es genauso – die einen finden es geil angepinkelt zu werden, die anderen bekommen Ekelherpes.

    Fragen an Sugardaddy Marc

    Frage mir das Buch nicht beantworten konnte und Fragen, die aus dem Buch entstanden sind:

    1. Wie beantwortet der Sugardaddy die Reflexionsfragen im Buch, z.B. diese: „Ist die Suche nach Sexualität mit vielen PartnerInnen vielleicht eine Flucht vor deinem Alltag?“
    2. Ist der Sugardaddy bereits pensioniert oder noch als Manager tätig?
    3. Schreiben ihm die Sugarbabes eine Rechnung oder fällt dieses Businessmodell unter Schwarzarbeit?
    4. Ich habe Dummdaddy gegoogelt und auch ChatGPT gefragt.
      Leider bekam ich keine Antwort.

      Eine Kameradenstimme schreit in meinem Kopf „Wer ficken will, muss freundlich sein!“
      Was muss der Mann gesagt oder getan haben, um den Titel Dummdaddy zu bekommen?

    5. Auf Seite 78 (Print) wird die Autorin mehr oder weniger zurechtgewiesen, dass sie den Schwerpunkt auf „Sugardaddy“ legen soll.

      Meine freie Interpretation von „was zwischen den Zeilen mitschwingt“: Sie soll sich auf ihren Auftrag als Ghostwriterin konzentrieren. Diese Coachingfragen nerven.

      Wie lautet die Antwort des Sugardaddys auf die Frage der Autorin: Welchen Anteil hat der Mann daran, wenn eine Ehefrau so reagiert?

    6. Da ich gerade das Buch Erfolgreich auf der Karriereleiter* herausbringe und es in dem Buch auch um die Benachteiligung der Frau geht:

      Wenn sich der Manager seiner sexuellen Bedürfnisse nicht bewusst ist (z.B. eine Frau dominieren zu wollen), könnte es dann sein, dass er diese unbewusst im Beförderungssystem auslebt?

      Wie gelang/gelingt es Sugardaddy Marc die Rollentrennung zwischen privatem Fetisch und professionellem Business zu gewährleisten?

    Fazit

    1. Für mich hat sich das Buch gelohnt. Ich hatte viele schöne Erkenntnisse und konnte meine eigene Buchtherapie machen.
    2. Die strengen Vorgaben bei Amazon in Bezug auf Rezensionen. Ich musste sie 3 Mal überarbeiten. Vorher wurde sie nicht veröffentlicht. Woran es lag? Ich bediente mich der Buchpornosprache. Deshalb gab es im Blogartikel Klartext. Woanders gibt es die weichgespülte Variante.
    3. Ich freue ich mich schon, wenn der Sugardaddy nach seinem Egobuch eine Buchtherapie für sein Herz macht und selbst in die Tasten haut.

    Wirst du das Buch nach meiner Rezension lesen? Schreib es mir in die Kommentare.

    Falls du das Buch Sugardaddy – Zwischen Liebe und Tabu* von Daniela Busse liest, freu ich mich, wenn du mich an deiner Perspektive teilhaben lässt.

    Read More
    Blogbild zum Buch von Sonja Piontek ICH - mein Workbook für mehr Achtsamkeit
    Buchtherapie

    „ICH – mein Workbook für mehr Achtsamkeit“ von Sonja Piontek – Buchrezension

    Ein neues Jahr, eine neue Runde guter Vorsätze, z.B. weniger essen und weniger Stress, dafür mehr Sport treiben, meditieren und Achtsamkeit im Alltag.

    Aber mal ehrlich, wie oft hast du dir schon mehr Achtsamkeit im Alltag vorgenommen?

    Die ersten drei Tage läuft es.

    Doch dann steht da im Büro die Naschibox.

    Draußen ist es dunkel, das Meeting hat länger gedauert – jetzt noch zum Sport?!
    Och nö.


    Doch stopp!

    Stell dir vor, du könntest deine guten Vorsätze dieses Jahr umsetzen.

    Das Geheimnis?

    Ein Buch über Achtsamkeit im Alltag.

    Hinweis: Links zu kostenpflichtigen Produkten sind in der Regel Affiliate-Links.


    In diesem Blogartikel stelle ich dir den Spiegelbestseller von Sonja Piontek „Ich – mein Workbook für mehr Achtsamkeit“ vor.


    Die Autorin lädt dich ein, mit dem richtigen Mindset mehr Zufriedenheit im Leben zu erreichen.
    Klingt nach einem Plan? Dann checke den Artikel und gewinne dein Workbook „Ich – mein Workbook für mehr Achtsamkeit„.

    Worum geht’s in dem Buch? Eine Zusammenfassung in meinen Worten.

    Die Autorin lädt die Lesenden ein, sich selbst, ihre Vergangenheit und die Zukunft zu reflektieren und anschließend die Zukunft neu zu gestalten.

    Gespickt ist das Buch mit vielen Fragen und am Ende gibt es die Ideen, wie mit Minischritten mehr Zufriedenheit erreicht werden kann.

    Die Lektüre lässt sich aufgrund der kurzen Kapitel sehr gut in den Alltag integrieren.


    Kleiner Achtsamkeitstipp von mir: Integriere jeden Tag eine Seite in deine Pause, die nur für dich bestimmt ist. Mach dir einen Kaffee, hol dir ein paar Stifte und leg los.

    Wer spielt in dem Buch eine Rolle?

    Ich – also du – ich meine die Lesenden.

    Ich , ich und nochmal ich. Daran musste ich mich erst gewöhnen.


    Doch ganz ehrlich: Wer hat denn die Hauptrolle in meinem Leben?
    Wer hat die Hauptrolle in deinem Leben oder bist du nur Statist:in?

    Dann solltest du das Buch unbedingt lesen, denn du bekommst Ideen, wie du dich abgrenzt und Veränderungen herbeiführst.

    Schreibstil, Sprache, Stimmung.

    Die Kapitel werden mit kurzen und schlüssigen Erklärungen eingeleitet.
    Die Sprache ist leicht verständlich.

    Die Reflexionsfragen sind eine Mischung aus geschlossenen und offenen Fragen.
    Sie sind kurz und knapp.
    Manche lassen sich nach kurzer Überlegung mit „ja“ oder „nein“ beantworten.

    Meine Community bekommt wöchentliche Impulse,
    um das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu hinterfragen.



    Was mir gut gefallen hat

    1. Ich mag den logischen Aufbau des Buchs.
      Erst geht es darum, wer ich eigentlich als Mensch bin und was ich gut kann.
      Dann folgt der Blick in die Vergangenheit und wo ich herkomme.


      Anschließend gibt es den Check vom Status Quo und dann folgt die Frage, wo die Reise eigentlich hingehen soll.

      Ganz zum Schluss gibt es Antworten auf die Frage, wie ich denn jetzt mehr Achtsamkeit und Zufriedenheit im Alltag erreichen kann.

      Ich musste direkt an Bruce Lee denken: Be water my friend.

      Was mich zum nächsten Punkt bringt:
    2. Ich mag die Zitate mit Lebensweisheiten, genauso wie die Mandalas zum Ausmalen.
      Hinweis: Nutze Buntstifte, denn Filzstifte drucken durch.


      Hierbei konnte ich sehr gut meine innere Stimme beobachten, die gerne schnell weiterwollte und es als Quatsch empfand, dass ich chronologisch von vorne nach hinten gearbeitet habe und dann auch noch Zeit mit ausmalen verbringen wollte.

    3. Die Autorin liebt Wunder-Worte – wunderbar, wundervoll, wunderschön, etc.
      Es wird klar, dass das ganze Leben für sie ein Wunder ist.

    4. Das Buch „Ich – mein Workbook für mehr Achtsamkeit“ lädt die Lesenden immer wieder zu Gesprächen mit Familie, Freund:innen und Kolleg:innen ein, um mehr über sich selbst und den eigenen Stärken zu erfahren.

    5. Immer wieder und gerade im Kapitel „Schicksalsschläge“ wird von der Autorin darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, sich Hilfe zu holen.

    6. Nach Part 2 konnte ich erkennen, wie wohlhabend ich bin – vor allem in Bezug auf mein Netzwerk und was ich bisher erreicht habe.

    7. Die Autorin definiert und erweitert für die Lesenden den Begriff „Familie“ und öffnet damit Räume für neues Denken und bewusstere Wahrnehmung.

    8. Obwohl ich mich selbst sehr viel mit den Themen „Veränderung, Achtsamkeit und Selbstführung“ beschäftige, tat es mir gut, das Buch durchzuarbeiten. Gleichzeitig wurde ich durch die eine oder andere neue Übung oder Frage inspiriert.

    9. Die Autorin nutzt nicht das Wort „Schwächen“, sondern „Besonderheiten“.

    Was in der nächsten Auflage verändert werden könnte

    Ich verstehe, dass die Autorin (oder der Verlag) auf das Gendern zugunsten der Lesbarkeit verzichtet hat.

    „Ich bitte um Verständnis, dass ich ganz bewusst auf das Gendern verzichtet habe. (…) Mein Sprachgefühl und der Wunsch nach guter Lesbarkeit aber flehen um das geschmeidige Altmodische, (…)“

    Sonja Piontek im Buch „ICH – Mein Workbook für mehr Achtsamkeit“


    In Anbetracht der Tatsache, dass Sonja Piontek zu den TOP 100 Excellence Speakern gehört, wünsche ich mir, dass sie ihre Schreibstimme auch nutzt, um die Veränderung in den Köpfen bei der Gleichberechtigung von Frauen und Minderheiten vorantreibt.

    Warum?

    Veränderungen beginnen im Kopf.
    Für Lesende beginnen sie mit der achtsamen Sprache.

    Das geschmeidige Altmodische ist die bequeme Komfortzone, die verlassen werden darf.

    Was mich nachdenklich macht

    1. Sonja Piontek schreibt zu Beginn des Buches „Ich hatte nie eigene Kinder (…)“


      Im Autorenportrait las ich dann „Der Verlust ihres ungeborenen Kindes (…) warf die so lebensfrohe Powerfrau in ein tiefes Tal der Tränen.“


      Ich bin selbst Sternenmama und ich fühle ich mich als Mutter; ich spreche offen über meine Kinder, im Speziellen über Loreley.

    2. In Anbetracht meiner diesjährigen Situation nach dem Verlust meiner Tochter, waren einige Sätze schwierig für mich, z. B. „Je intensiver du dich mit diesem Workbook beschäftigst, desto glücklicher und zufriedener wird dein Leben sein!“ oder „Worauf bist du in deiner Elternrolle besonders stolz?“


      Hieran hatte ich zu knabbern, wodurch sich mein Weiterlesen verschleppte.

    3. Sätze, die mit „Einfach mal“ beginnen, z. B. „Einfach mal jeden Bissen bewusst genießen. Einfach mal gesündere Dinge einkaufen. Einfach mal aufhören zu essen, wenn du satt bist.“


      Wenn es so „Einfach mal“ ginge, dann wäre es auch mit der Umsetzung bei den Neujahrsvorsätzen „easy going“.
      Ist es aber nicht.


      Da könnten sich die Lesenden an der ein oder anderen Stelle (unbewusst) unwohl und als Versager:innen fühlen.


      Die Aufforderung herauszufinden, weshalb es „einfach mal“ nicht geht, hat mir gefehlt.

    Sternenbewertung fürs Achtsamkeitsbuch

    Ich vergebe 5/5 Sternen.

    Das Buch bietet einen sehr schönen Einstieg in die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.
    Es ist einladend und mit abwechslungsreichen Übungen gestaltet, die sich meist in kleinen Häppchen „nebenbei“ bearbeiten lassen.

    Ich verstehe sehr gut, dass es ein Spiegelbestseller geworden ist.
    Völlig zurecht!

    Wer von diesem Buch profitiert?

    1. Menschen in stressigen Berufen oder mit hektischem Lebensstil. Sie können ergründen, wer oder was konkret die Stressoren sind.
    2. Menschen, die generell unzufrieden mit ihrem Leben sind und eine andere Perspektive auf ihr Leben einnehmen möchten.
    3. Menschen, die mit der Persönlichkeitsentwicklung beginnen möchten und nicht genau wissen, wo sie anfangen sollen. Dieses Buch deckt eine breite Palette ab und mit den Fragen kommt man ein sehr gutes Stück auf dem Weg voran.
    4. Coaches/Trainer, die einfach mal eine neue Runde durch ihr eigenes Leben drehen und sich von Fragen und Übungen inspirieren lassen möchten.


    Kurz gesagt: Es profitieren alle, die Wege finden wollen, um bewusster und achtsamer den Alltag zu gestalten und sich positive Veränderungen im Leben wünschen und auch bereit sind, dafür etwas zu tun.


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    Wer das Buch nicht lesen sollte?

    • Menschen, die gerne Sätze wie „Das haben wir noch nie so gemacht“ nutzen und neuen Ideen und Perspektiven ablehnend gegenüberstehen.
    • Menschen, die glauben, dass nach dem Lesen des Buches auf ganz magische Weise ihr Leben schöner sein wird oder sie geheilt sind, ohne dass sie dafür etwas tun müssen.
    • Menschen, die Achtsamkeit als hippen Trend sehen oder sich schnelle Veränderungen wünschen und nicht bereit für ein langfristiges tägliches Training sind.
    • Ggf. Menschen mit psychischen Erkrankungen, die (noch) nicht von Expert:innen begleitet werden.

      Hinweis: Das Buch enthält ganz am Anfang einen Haftungsausschluss, der unbedingt gelesen werden sollte, um eine bewusste und achtsame Entscheidung für sich zu treffen.

    Welche Frage mir das Buch nicht beantworten konnte?

    Für mich ist das Thema Achtsamkeit im Alltag glasklar.
    Ich hatte keine Fragen, sondern habe mich sehr gefreut, dass ich es lesen und rezensieren durfte.

    Es ergaben sich jedoch zwei sehr persönliche Frage:

    1. Zählt das ungeborene Kind für die Autorin als eigenes Kind?
    2. Fühlt sie sich als Mutter?


    Ich beende diesen Artikel mit einem Zitat der Autorin:

    „Hinter der Komfortzone liegt ein Universum an Möglichkeiten, es wartet nur darauf, von dir entdeckt zu werden.“

    Sonja Piontek im Buch „ICH – mein Workbook für mehr Achtsamkeit“


    Glücksspiel für mehr Achtsamkeit im Alltag

    Du wünschst dir mehr Achtsamkeit im Alltag?

    Dann los!


    Lass mir bis zum 07.01.2024, 23.59 Uhr einen Kommentar da, indem du mir eine dieser Fragen beantwortest:

    1. Weshalb möchtest du mehr Achtsamkeit in deinen Alltag integrieren?
    2. Was machst du bereits, damit dein Leben schöner ist und du zufriedener bist?



    Es gelten die normalen Regeln für Glücks‘ Gewinnspiel:

    1. Kein Anspruch auf Gewinn.
    2. Name wird nach Auslosung unter dem Artikel veröffentlicht.
    3. Gewinner*in wird per Mail benachrichtigt.
    4. Wenn keine Reaktion von der Gewinner*in kommt, kann ich das Buch nicht verschicken.


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    Buchtherapie

    Schreibtherapie als Buchtherapie: Heilung durch Worte?

    Im Glücksuniversum machen wir Schreibtherapie in Form von Buchtherapie: Heilen durch Teilen und Genesen durch Lesen.

    Hinweis: Links zu kostenpflichtigen Produkten sind in der Regel Affiliate-Links.


    Es lässt sich nicht leugnen: Stress, zwischenmenschliche Konflikte und emotionale Belastungen gehören häufig zu unserem Alltag dazu.

    Bei mir war es zumindest so, bis ich eine Methode gefunden habe, mit der ich seitdem meine inneren Konflikte bewältige und emotionale Heilung finde.

    Eine vielversprechende Methode, die bei Coaches und Therapeuten immer mehr an Bedeutung gewinnt: Schreibtherapie, bei meinen Kunden auch als Buchtherapie bekannt.

    Schauen wir uns diesen Ansatz genauer an, der es ermöglicht, durch das Schreiben von persönlichen Geschichten emotionale Heilung und persönliches Wachstum zu erreichen.


    Was ist Schreibtherapie?


    Für mich ist Schreib- bzw. Buchtherapie eine Methode, bei der das Aufschreiben meiner persönlichen Erlebnisse als Werkzeug zur Reflexion, emotionalen Heilung und Selbstentwicklung gewählt wird.

    Dafür nutze ich meinen Newsletter, meinen Blog und auch meine Bücher.

    Von der Schreibtherapie, bei der ich mich um meine emotionalen Erlebnisse und inneren Konflikte kümmere, gelange ich zur Buchtherapie und kann ganze Bücher mit meinen Themen füllen.

    Meine letzte Buchtherapie habe ich unter dem Titel Schwere Entscheidungen leicht treffen* veröffentlicht.

    Schreibtherapie vs. Buchtherapie: Ein Blick auf die Begriffe


    Bevor wir tiefer in die Welt der Schreibtherapie eintauchen, möchte ich den Unterschied zwischen Schreibtherapie und Buchtherapie verdeutlichen.

    Obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden, gibt es einige feine Unterschiede.

    Schreibtherapie konzentriert sich auf den Prozess des Schreibens als Mittel zur Selbstreflexion und Verarbeitung von Emotionen. Es geht darum, die eigenen Gedanken und Gefühle auf Papier zu bringen, um sie besser zu verstehen und zu bewältigen. Das ist etwas nur für einen selbst.

    Buchtherapie hingegen kann als die nächste Stufe der Schreibtherapie betrachtet werden.
    Hierbei geht es darum, die geschriebenen Gedanken / Reflexionen zu veröffentlichen und sie anderen zugänglich zu machen.
    Dies kann in Form von Büchern, Blogs oder anderen Medien geschehen.


    Die Idee dahinter ist, dass die geteilten Geschichten nicht nur dem Autor oder der Autorin, sondern auch anderen Menschen helfen können, ähnliche Erfahrungen zu verstehen und zu verarbeiten.

    Der Lesende wird inspiriert, sich der eigenen Thematik „im stillen Kämmerlein“ anzunähern.

    Buchtherapie wirkt am besten, wenn der Lesende nicht nur das Buch öffnet, sondern sich bewusst auch neuen Gedanken und Ideen öffnet.

    Marion Glück



    Wie kam ich zur Schreibtherapie?


    Schreibtherapie

    2015 war ich das erste Mal in einer therapeutischen Klinik und mir wurde von meiner Therapeutin nahegelegt, ein tägliches Kliniktagebuch zu schreiben.

    Ich schrieb mir wortwörtlich „alles von der Seele“.

    2019 wurde daraus mein erstes Buchtherapieprojekt, welches ich mit dem Titel„Das Leben ist BUND – Die lange Depression* veröffentlicht habe.

    Während des Schreibprozesses habe ich ganz unterschiedliche Beobachtungen an mir gemacht.


    Wenn ich nur im Kopf grübelte, verloren sich meine Gedanken in einer Sackgasse, schwirren in die Unendlichkeit, wurden immer schlimmer, drehten ewige Kreisel, wurden nicht zu Ende gedacht und abgeschlossen oder brachen einfach mittendrin ab.

    Beim Schreiben war das anders.
    Allerdings gibt es auch heute noch Blockaden oder Ausreden.
    Manchmal mag das Geschriebene noch keinen Sinn für mich ergeben.

    Manch Erlebtes ist auch schwer in Worte zu fassen und mein Gehirn windet sich, weil es nicht in die Emotion hineingehen will.

    Meine Finger würden in diesen Momenten die Tastatur lieber aus dem Fenster schmeißen, als die Buchstaben, Worte und Sätze zu tippen.

    Manchmal möchte ich lieber davonlaufen, als mich hinzusetzen und zu schreiben.

    Doch eines ist gewiss: Am Ende bleiben keine halb fertigen Sätze stehen. Und irgendwann ist der Text fertig.


    Was bringt mir die Buch- bzw. Schreibtherapie?


    Ich habe meine Depression durch den Schreibprozess in der Tiefe bearbeitet und erst dann verstanden.
    Das konnte keine Therapieklinik und keine Sitzung beim Therapeuten leisten.

    Nach der Veröffentlichung habe ich so viele Nachrichten von Leser:innen erhalten, die mir mitteilten, wie dankbar sie für das Buch und meine Gedanken waren.

    Aus meinem ersten Buch entstand das Konzept „Buchtherapie – Heilen durch Teilen und Genesen durch Lesen“.

    Mir bringt es Ordnung und Struktur im Kopf.
    Anderen bringt es Denkanstöße und Ideen, wie sie ihr eigenes Thema bearbeiten könnten.


    Wie funktioniert Schreibtherapie?

    Die Schreibtherapie kann aus meiner Sicht auf verschiedene Weisen praktiziert werden und ist abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Zielen.

    Ein zentraler Aspekt ist jedoch die Möglichkeit zur Selbstreflexion durch das Schreiben.

    Hier sind einige Varianten / Methoden, wie Schreibtherapie durchgeführt werden kann:

    Führen eines Tagebuchs

    Das Führen meines Tagebuchs ist für mich eine Form der Schreibtherapie.
    Ich nenne es „journaln“ – klingt für mich erwachsener.

    Schreibtherapie


    Es erlaubt mir, meine täglichen Erlebnisse und Gedanken festzuhalten, um sie später zu reflektieren.
    Ich habe schon mit zwölf Jahren Tagebuch geführt.

    Interessanterweise habe ich mich früher immer auf das Negative fokussiert, um es loszulassen.
    Das hat sich geändert.

    Morgens schreibe ich meine Priorität des Tages auf.
    Meist ist es eine Aufgabe, die ich unbedingt erledigen möchte, um mein nächstes Ziel zu erreichen. z.B. ist heute die „Prio 1“: Blogartikel „Buchtherapie“ schreiben.

    Ich schreibe morgens auch auf, wofür ich dankbar bin und welche Chancen mir dieser Tag bietet.
    So kann ich Chancen besser erkennen und mutig für mich nutzen.

    Abends schreibe ich täglich auf, wofür ich mich feiere und was ich gelernt habe – ganz nach dem Motto „Wer schreibt, der bleibt.“

    Fragen, die den Schreibprozess lenken

    Als Mentorin und Coach stelle ich meinen Kunden gezielte Fragen, die den Schreibprozess lenken.
    Dabei vertraue ich auf mein Bauchgefühl.
    Dies trägt dazu bei, dass wir uns bestimmten Themen oder Konflikte annähern, tiefer gehen und genauer betrachten.

    Fragen können sein:
    Was glaubst du, denkt dein Gegenüber in dieser Situation?
    Wenn du zaubern könntest und alles möglich wäre, was würdest du tun?
    Wofür könnte dieses Erlebnis in der Zukunft hilfreich sein? Was kannst du aus dem Erlebten lernen?




    Schreibtherapie

    Meine Community bekommt wöchentliche Impulse, um das eigene Fühlen, Denken und Handeln zu hinterfragen.





    Poesie-Therapie

    Der Übergang vom kreativen Schreiben zur Poesie-Therapie ist fließend.

    Dabei werden Geschichten, Gedichte oder andere literarische Formen genutzt, um Emotionen auszudrücken.

    Meine spezielle Variante ist die „Magic 8“.
    Dabei werden 8 Worte vorgegeben, zu denen meine Kunden in einer vorgegebenen Zeit ihre Gedanken und Gefühle auf das Papier fließen lassen.

    Oft entstehen daraus Geschichten.
    Aus diesen lassen sich Glaubenssätze, die emotionale Grundstimmung, aber auch Ängste und Sorgen ablesen.

    Freies Schreiben

    Beim freien Schreiben bin ich dagegen vollkommen frei und kann ohne Einschränkungen oder Urteile über meine Gedanken und Gefühle schreiben.

    Dieser Prozess ermöglicht es mir, u.a. alle meine Ideen zu Papier zu bringen und meine Emotionen auszudrücken, die ich im Alltag vor anderen nicht so intensiv auslebe, wie sie durchfühlt werden wollen.


    Wie funktioniert Buchtherapie?


    Ich unterscheide innerhalb des Schreibprozesses zwischen Erlebnis und Erfahrung.

    Wenn ich mit meiner Buchtherapie starte, dann handelt es sich um ein (meist negatives) Erlebnis, welches mit einer Vielfalt von Gefühlen verbunden ist.

    Zur Erklärung nutze ich ganz gerne dieses Bild:
    Mit dem Schreiben und den Gefühlen während der Buchtherapie ist es wie mit einem Donnerwetter.

    Schreibtherapie

    Es fängt mit einer leichten Brise und einem Nieselregen an.

    Doch die Wolken werden im Verlauf des Prozesses immer dunkler und es werden immer mehr und mehr Tropfen, bis sich früher oder später alles in einem dicken Donnerwetter entlädt und Sturzbäche niedergehen, die durch nichts auf der Welt aufzuhalten sind.

    Dann ist die Therapie vorbei und das Manuskript ist fertig.
    Das Erlebte ist dann eine Erfahrung.
    Das Herz ist geheilt.
    Im schlimmsten Fall bleibt die Narbe der Erinnerung zurück. Die Gefühle wurden endgültig durchfühlt und sind vom Erlebten losgelöst.

    Marion Glück


    Eben wie ein Buch, das ich in den Schrank stelle – deshalb Buchtherapie.
    Ich kann es lesen und mitfühlen, doch weniger intensiv.

    Oder ich sehe mir das Buch einfach nur an.
    Ich weiß, dass die Geschichte da ist.
    Sie gehört zu mir und meinem Leben, doch ohne dass die Erinnerung mich zurückzieht und es erneut schmerzt.


    Schreibtherapie als Weg zur Selbstheilung

    Schreibtherapie oder Buchtherapie kann eine genauso kraftvolle Methode zur Bewältigung von emotionalen Herausforderungen und zur Förderung persönlichen Wachstums sein, wie Musik- oder Tanztherapie.

    Durch das Schreiben und Teilen persönlicher Geschichten können Menschen nicht nur sich selbst, sondern auch anderen helfen, ähnliche Herausforderungen zu verstehen und zu bewältigen.

    Das Verfassen eines Buches kann zu einer tiefgreifenden Form der Selbstreflexion und Heilung führen.

    Abgesehen davon ist ein eigenes Buch aus meiner Perspektive eine sehr interessante und intensive Methode der Persönlichkeitsentwicklung.

    Wenn du nach Wegen suchst, um deine inneren Konflikte zu bewältigen oder deine persönliche Entwicklung voranzutreiben, könnte die Schreibtherapie der richtige Ansatz für dich sein.

    Sei es dir selbst wert und nimm dich selbst wichtig.
    Sei so frei, deine Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen, und schreibe deine eigene Geschichte – für dein Seelenheil und dein inneres Wachstum.

    Teile deine Erfahrung mit Schreibtherapie im Kommentar.




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    12 Neue Leben Selbst[Ver]Suche Sebastian Kühn
    Buchtherapie

    12 neue Leben oder durch Selbst[Ver]Suche bewusster leben?!

    Er: Eines Tages werden wir sterben.

    Sie: Aber jeden anderen Tag können wir bewusster leben.

    12 Neue Leben: Selbst[ver]suche von Sebastian Kühn

    Hinweis: Links zu kostenpflichtigen Produkten sind in der Regel Affiliate-Links.


    Im Juni 2023 nahm ich an einer 10-tägigen Workation mit vielen anderen Unternehmern teil.

    Das Wort Workation ist eine Mischung aus den Worten Arbeit (engl. work) und Urlaub (engl. vacation).

    Auf eben diesem Unternehmerurlaub lernte ich Sebastian Kühn, den Autor des Buches 12 Neue Leben: Selbst[ver]suche, kennen.

    12 Neue Leben Selbst[Ver]Suche Sebastian Kühn


    Während schon zu Beginn am Eingang auf der Fensterbank Bücher und Kartenspiele zum Mitnehmen auslagen, wurde ich erst später darauf aufmerksam.


    Ich folgte der konkreten Aufforderung auf dem gelben Klebezettel, der mein Lesezeichen wurde:

    Zum Spielen, Lesen & Mitnehmen.


    Auf die 12 Selbstversuche von Sebastian Kühn war ich gespannt und hielt das letzte Buch zufrieden in der Hand.

    Das letzte Buch meine ich in diesem Sinne: Es war das letzte Exemplar auf der Fensterbank.
    Es ist das letzte Buch, dass er veröffentlicht hat.
    Aber es ist definitiv nicht „das letzte Buch“ im Sinne von „geht gar nicht“. Ganz im Gegenteil.

    Sebastian war bereits abgereist und ich freute mich, ihn auf diese Weise besser kennenzulernen. Ich hatte jedenfalls meine Urlaubslektüre gefunden.

    Worum geht’s in dem Buch „12 Neue Leben: Selbst[ver]suche„? Eine Zusammenfassung des Buches in meinen Worten

    Sebastian beschreibt sein Jahr 2018.

    Ein sehr bewegendes Jahr für ihn.

    Er geht auf eine Entdeckungsreise.

    Jeden Monat erkundet er die Welt in einer anderen Rolle – und dabei kommt sich Sebastian selbst ein gehöriges Stück näher.

    Wer spielt in diesem Buch eine Rolle

    Sebastian – er schlüpft in verschiedene Rollen, verlässt seine Komfortzone, bleibt und wird gleichzeitig Sebastian.

    Klingt merkwürdig. Ich weiß.

    Du solltest das Buch lesen, dann verstehst du, was ich meine.

    Der Rollenverteilungsplan und was ich aus dem Buch lernte

    Januar

    Sebastian ist „Der Anonyme“:  Er versucht, ohne Datenspuren durch die Welt zu kommen und erkennt, wie weit wir mit unserem Grundrecht auf Privatsphäre gekommen sind.

    Ich stellte mir am Ende die Fragen: Wie viel Freiheit bin ich bereit für Sicherheit aufzugeben, die es nicht gibt? Welchen Preis zahle ich und habe ich wirklich eine Wahl?

    Februar

    Sebastian probiert sich als „Der Frutarier“: Er ernährt sich nur von Früchten und Nüssen und stößt dabei an unerwartete Grenzen.

    Mir fiel der kleine Scherz eines Freundes wieder ein: „Ich bin Frutarier 4ten-Grades. Ich esse nichts, was einen Schatten wirft.“


    März

    Sebastian schlüpft in die Rolle „Der Philanthrop“: Er vollbringt viele gute Taten, redet in diesem Kapitel darüber und hinterfragt das Warum.

    Mir wird bewusst, dass Spenden verschiedene Formen hat. Neben Geld kann ich Kompetenz und Zeit spenden.

    April

    Er ist „Der Muskelmann“: Aus einem Waschbärbauch will er einen Waschbrettbauch machen. Er beweist sich selbst, was Disziplin und Willenskraft ausmachen.

    Asche auf mein Haupt. Ich bekam durch ihn die Erinnerung, dass ich eine Karte für die Fitte hatte. Allerdings ging ich seit Monaten nicht hin. Ich habe daraufhin die Mitgliedschaft gekündigt.

    Mai

    Sebastian wird „Der Selbstversorger“: Er verzichtet auf Vieles und lernt dabei einen anderen Reichtum des Lebens kennen.

    Ich habe direkt im Anschluss den Ort gegoogelt. Das klingt nach kompletter Entschleunigung und steht auf meiner „Ausprobieren“-Liste.


    Juni

    Sebastian übernimmt die Rolle „Der Naturist“: Kein Filter. Kein Make-up. Keine Klamotten. Er lebt einfach nackt.


    Allein die Vorstellung an diesen Monat brachte mich an meine Schamgrenze. Keine Hose – kein Problem? Oder wird schon durch die Bezeichnungen „Schambereich, Schambein, Schamlippe“ ein „sich für seine Nacktheit schämen müssen“ impliziert?
    Ich bin sensibler geworden, wenn es um das Thema Bodyshaming geht und achte bewusster auf die Kommunikation in meinem Umfeld.


    Juli

    Er probiert sich als „Der Müllsammler“: In einem Rucksack schleppt er seinen Müll mit sich herum und gewinnt noch mehr Bewusstsein.

    Ich erinnerte mich an die Müllsammelaktion meiner Freundin an der Uni.
    Natürlich unterstützte ich meine Freundin bei der Aktion.
    Innerlich war ich damals sauer, weil ich anderen den unachtsam weggeworfenen Müll hinterherräumte.
    Heute schwört dieselbe Freundin auf Menstruationstassen anstelle von Tampons und Binden, während ich erneut an meine Grenzen stoße.


    August

    Sebastian lebt als „Der Einsiedler“: Er lebt einen Monat abgeschieden von anderen Menschen in einer schwedischen Blockhütte und lernt dabei den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit.


    Und ich? Ich freue mich für ihn, dass er diese Erfahrung machen konnte.
    Ich fühlte mich ihm verbunden, da ich ähnliche Erkenntnisse während der Vipassana Mediation 2020 machen konnte.
    Meine Corona-Isolation lief genau deshalb für mich wie ein Länderspiel, denn ich fühlte mich niemals einsam.


    September

    Der Autor ist einen Monat lang „Der Schlaflose“: Er probiert den polyphasischen Schlaf aus und verteilt seine Nachtruhe auf 20-minütige Powernaps über den Tag.

    Ich war total fasziniert, wurde jedoch bei der Vorstellung, nur 20 Minuten am Stück zu schlafen, aggressiv.

    Oktober

    Er übernimmt die Hauptbesetzung in „Der Pilger“: Er läuft 600 Kilometer durch Italien und erweitert dabei seinen Horizont.

    Ich fühlte mich inspiriert und werde im Oktober den Harzpilgerweg laufen.
    Mir reichen jedoch die knapp 100 Kilometer.
    Schließlich plane ich ein, dass ich mich eventuell verlaufe.


    November

    Sebastian ist „Der Sinnsucher“: Er spricht mit anderen Menschen über den „Sinn des Lebens“ und stellt fest, dass unterschiedliche Worte am Ende, das Gleiche meinen.

    Meine Erkenntnis: Um mir meine eigene Meinung zu Themen zu bilden oder mir helfen zu lassen, ergibt es Sinn mit Menschen darüber zu sprechen, die genau das erlebt und durchfühlt haben.
    Nicht aufgrund von Hören-Sagen „Der Freund meines Freundes, dessen Schwester kennt jemanden“ oder „Hab‘ ich in einem Buch gelesen“, sondern die echte eigene Lebenserfahrung.
    Wobei ich den Buchtipp gerne annehme.

    Dezember

    Am Ende des Jahres ist Sebastian „Der Selbstoptimierer“: Er macht eine Inventur der besonderen Art. Es wird alles gemessen, gezählt und festgehalten. Zeit, Lebensmittel, Herzfrequenz.

    Ich fühlte mich bestätigt in meinem Denken: Wer ständig optimiert, steht seinem Glück im Weg.
    Einfach sein – bleibt meine Devise.

    Schreibstil – Sprache – Stimmung

    Der Autor erzählt aus seiner Perspektive.

    Leicht. Manchmal leidenschaftlich und immer wieder auch lustig.

    Er trifft genau meinen Humor und ich erwischte mich dabei, wie ich laut loslachte.

    Ich hatte das Gefühl, dass er mir seine Geschichte erzählt.


    Begeistert war ich von seinen Sprachbildern.
    Abgesehen davon teilt er sein Wissen und ich bekam einen Einblick in Welten, die mir bisher verschlossen waren, und die ich teilweise aufgrund seiner Erfahrung auch lieber nicht kennenlernen möchte.

    Durch wechselnde Zeitformen fühlte ich mich in meinem inneren Bild vor Augen oft unterbrochen.
    Ich konnte nicht komplett seine Perspektive einnehmen, konnte jedoch auch nicht vollständig in der Rolle der Beobachterin bleiben.
    Das empfand ich teilweise als anstrengend.


    Die Stimmung schwankt – wie im echten Leben. Als Leserin konnte ich sehr gut mitfühlen. Gleichzeitig gelang es mir, meine eigenen Gefühle wahrzunehmen, wenn ich mir nur vorstellte, dass ich in dieser Situation sein könnte.
    Das war eine sehr interessante Erfahrung und ermöglichte mir eine intensive Innenarbeit.


    Darüber hinaus sind die Kapitel nicht zu lang. Sie sind immer wieder in einzelne Tage unterteilt, in denen er auch zurückblickt und mich abholt und wieder mitnimmt.
    Ich hatte das Gefühl, dass ich das ganze Jahr dabei war und nichts verpasste.

    Freiheit bedeutet sich nicht verstellen zu müssen.

    Sebastian Kühn


    Hier bekommst du einen Einblick

    Diese Stelle war für mich besonders interessant, ermöglichte mir einen Blick in eine andere Welt.
    Die Welt des Darknets.
    Gehört hatte ich schon viel darüber und die Erfahrung von Sebastian als er „Der Anonyme“ ist, veränderte mein Denken.

    Das Darknet ist gewissermaßen ein anonymes Netz. In Foren, Chaträumen und Onlineshops werden ohne Zensur und Überwachung menschliche Bedürfnisse wie Neugierde, unausgesprochene Bedürfnisse, perverse Leidenschaften und extreme Ideen ausgedrückt und befriedigt. Das negative Image beruht auf den vielen kriminellen Aktivitäten, die sich hier abspielen, vom Waffenhandel bis zur Kinderpornografie. Obwohl der Besuch nicht per se verboten ist, handeln nach Schätzungen um die fünfzehn Prozent der Seiten mit illegalen Produkten. (…)

    Eine Bulimiekranke schreibt etwa darüber, wie sie ihre Essstörungen im Alltag versteckt. Sie schämt sich für ihre Essanfälle, kann sich aber niemandem anvertrauen. Die Kommentare, die sie im Darknet-Forum bekommt, sind positiv und einfühlsam. Sie helfen zwar nicht bei der Heilung, lindern jedoch den Schmerz. Anders als bei Ärzten und Therapeuten fühlt sich die Betroffene hier verstanden. Es ist egal, dass es sich um wildfremde Menschen handelt, die hier komplett anonym unterwegs sind.

    In einem Selbstmordforum tauschen sich Suizidgefährdete über Methoden, sich das Leben zu nehmen, aus. Es gibt ein Unterforum, in dem sogar Pakte geschlossen werden, um gemeinsam mit einem Partner zu sterben. Begrüßt werde ich auf dieser Seite mit dem Slogan »Sorry you‘re here.« Ist das Ironie oder ehrliches Mitgefühl?

    Ich frage mich, ob solche Orte noch existieren müssten, wenn wir offener mit Tabuthemen umgehen würden. Betroffene sehen in den verborgenen Foren anscheinend ihren einzigen Ausweg, da ihre Ausprägungen in der normalen Welt als unnormal verurteilt werden. Dieser Flucht in eine Parallelrealität könnte mehr Verständnis sicher entgegenwirken.

    Sebastian Kühn im Buch „12 Neue Leben: Selbst[Ver]Suche“


    Auch diese Stelle im Kapitel „Der Naturist“ ist für mich eine schöne Erinnerung:

    Oft packte ich meine Sachen, sobald ich mit mir selbst oder den Umständen unzufrieden war. Es hat eine Zeit gedauert, bis mir klar geworden war, dass für mich jede neue Reise nicht nur eine Suche, sondern auch ein Weglaufen bedeutete. Das Problem dabei war, dass ich zwar so schnell laufen konnte, wie ich wollte, mich selbst aber überall hin mitnahm. Irgendwann musste ich also anhalten und mir anschauen, was meine Unzufriedenheit ausgelöst hat, anstatt sie vergebens abschütteln zu wollen.

    Sebastian Kühn im Buch „12 Neue Leben: Selbst[Ver]Suche“


    Immer wieder lässt der Autor mich an seinen Gedanken, Fragen und Erkenntnissen teilhaben. Gleichzeitig lässt er Fragen unbeantwortet und bringt meine Gedanken in Bewegung.

    Vor allem deshalb lohnt sich das Buch.

    Wer von diesem Buch profitiert

    1. Menschen, die neugierig sind. Sie können in einen Lebensabschnitt des Autors eintauchen und bekommen ein erstes Gefühl für den Menschen und Unternehmer Sebastian Kühn.
    2. Menschen, die gerne andere Perspektiven zu verschiedensten Themen einnehmen möchten. Der Autor argumentiert seine Perspektiven schlüssig und bleibt vollkommen bei sich. Selbst wenn ich danach noch anderer Meinung war, fühlte ich mich nicht falsch.
    3. Menschen, die sich inspirieren lassen möchten. Sie können sich selbst der ein oder anderen Erfahrung bewusst stellen. Diese Selbst[VER]Suche bergen Wachstumspotential.
    4. Menschen, die mehr Bewusstsein erlangen wollen. Über das Buch kann sich der Lesende sehr gut selbstreflektieren.
    5. Menschen, die bereit sind ihren Horizont zu erweitern und vielleicht eher zu den Couch-Abenteurern gehören. Die Lektüre ist wie in den Urlaub fahren, ohne das Haus verlassen zu müssen. Möglicherweise bringt das Buch sie jedoch dazu, selbst bewusster ihr Leben zu leben.

    Wer das Buch nicht lesen sollte

    1. Menschen, die nicht zu den oben genannten Gruppen gehören.
    2. Menschen, die sowieso schon alles wissen. In eine volle Tasse mehr Tee zu gießen ist und bleibt Verschwendung.
    3. Menschen, die Angst davor haben sich selbst in ihrer Vollkommenheit zu entdecken. Immer daran denken, dass die Medaille zwei Seite hat.

    Diese 8 Zitate haben etwas mit mir gemacht

    1. Inspiriert mich: „Wir müssen aufbrechen, um anzukommen.“ Neben Mut brauchen wir das SELBSTbewusstSEIN. Also brauchen wir zunächst den Mut nach innen zu schauen, um uns unseres wahren Wesens selbst bewusst zu werden. Am Anfang ist es ein WERDEN kein SEIN.
    2. Lässt mich schmunzeln: „Ein Kräuter hilft der Verdauung. Käse schließt den Magen oder Milch ist gut für die Knochen.“
      Im Stillen ergänzte ich „Von Cola bekommst du schwarze Füße und iss deinen Teller auf, sondern regnet es morgen.“
    3. Bestärkt mich: „Neugierig zu sein, bedeutet gleichzeitig, dass ich mir eingestehe, etwas nicht zu wissen.“
    4. Lässt mich nicken: „Das Gesetz der Anziehung besagt, dass eine positive Einstellung Positives anzieht, genauso wie negative Einstellungen Negatives anziehen. »Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.«, sagt der Volksmund.“
    5. Bestärkt meine Selbstverantwortung: „Die Kosten für den vermeintlichen Zugewinn an Sicherheit bezahlen wir letztendlich mit der Aufgabe unserer Freiheit.“
    6. Lässt mich widersprechen: „Intrinsisch motiviert zu sein, bedeutet, die Herrschaft über mich selbst zu haben. Wenn ich ein Ziel verfolge, das sich für mich stimmig anfühlt, bin ich von Belohnung oder Bestrafung unabhängig.“
    7. Lässt mich reflektieren: „Ich glaube fest daran, dass die Welt mir immer einen Spiegel vorhält. Ärgere ich mich über meine Freundin, dann sehe ich in ihr einen Teil von mir, den ich nicht besonders mag.“
    8. Lässt mich bewusster einkaufen: „Was für mich gar nicht funktionierte, war die Alternative zum Deoroller. (…) Ansonsten war es erstaunlich leicht, im Badezimmer auf sämtliche Plastik- und Wegwerfverpackungen zu verzichten.“

    Welche Fragen für mich noch offen sind.

    1. Ob es wohl möglich wäre im Darknet eine andere Art der Therapie anzubieten? Zum Einstieg in Form dieses Buches? Oder gehören die Menschen dort zu den Menschen, die das Buch nicht lesen sollten?
    2. „Genauso wie Dunkelheit die Abwesenheit von Licht ist, ist das Gute eben doch ganz einfach die Abwesenheit des Schlechten.“ Wer definiert das Gute und das Schlechte (für den Einzelnen und die Allgemeinheit)? Ist es nicht von jedem Individuum und den gelebten Werten abhängig?

    Sternenbewertung für das Buch 12 Neue Leben: Selbst[Ver]Suche

    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

    Die Reise des Autors ist interessant, spannend und eröffnet mir neue und andere Perspektiven. Für meine eigene Buchtherapie war das Buch bestens geeignet.

    Ich hatte Freude daran mich durch Sebastians Geschichte erneut mit meiner Selbstsuche zu beschäftigen und mich noch besser kennenzulernen.

    Über den Autor des Buches 12 Neue Leben: Selbst[Ver]Suche

    12 Neue Leben Selbst[Ver]Suche Sebastian Kühn


    Seit 2012 lebt Sebastian Kühn als digitaler Nomade ohne festen Wohnsitz.

    Sein E-LAN ist dort am höchsten, wo Wärme und W-LAN aufeinandertreffen.


    Er gründete 2014 sein Unternehmensnetzwerk Wireless Life für ortsunabhängige Unternehmer und verdient seinen Lebensunterhalt als Autor, Berater für Aussteiger und Veranstalter von Workshops und Konferenzen im Team von Citizen Circle.


    Autorenfoto: Andy Redekop


    Welches Buch hat dich inspiriert? Schreib mir deine Inspiration in den Kommentar.

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    Glücks Sprüche
    Buchtherapie

    Glücks Sprüche über die schönsten Zitate zum Thema Glück (Teil 1)

    Dale Carnegie, Hermann Hesse, Wolfgang von Goethe, Albert Einstein oder Theodor Fontane.

    Viele kluge Köpfe haben sich ihren Kopf schon zerbrochen über Glück.

    Als (Marion) Glück mache ich mir eigene Gedanken zu den Sprüchen und Zitaten.


    Glückssprüche können inspirierend und motivierend sein.

    Sie bieten mir eine positive und optimistische Perspektive auf das Leben an.


    Es sind meist die kleinen Dinge des Alltags, die glücklich machen – ein Lächeln, ein liebes Wort, ein Dankeschön.



    „Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“


    Erkannte schon Albert Einstein und der war Physiker (1879-1955).

    Diese kleinen Dinge sind also nicht teuer.

    Meistens kosten sie nichts oder nicht viel.

    Doch um sie zu erkennen oder zu empfangen, brauche ich mein Bewusstsein.

    Glück sagt:

    Ich werde mir meines SELBST bewusst.

    Marion Glück


    Am besten jeden Tag.
    Wilhelm Busch, Dichter (1832-1908) bestätigt das:


    „Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“


    Es sind die kleinen Dinge, die ich täglich für mein eigenes Glück tun kann.

    Wie oft vernachlässige ich diese Kleinigkeiten?


    Glück sagt:

    Glücklichsein ist (m)eine tägliche Entscheidung.

    Marion Glück


    Ich tue die kleinen Dinge – jeden Tag.

    Vor allem, wenn es mir gut geht und wenn ich gerade glücklich bin.

    Es ist das tägliche Training, dass mich gut darin werden lässt, glücklich zu sein.

    Ich weiß, das ist blöd, weil es dann keine Ausrede mehr gibt.

    Es gilt das Sprichwort


    „Jeder ist seines Glückes Schmied!“


    Doch da haben wir das Problem fürs Glücklichsein.

    Das Sprichwort ist so nicht vollständig.


    Glück sagt der Vollständigkeit halber deshalb:

    Jeder ist seines Glückes Schmied. Doch keiner hat je behauptet, dass Schmieden einfach ist oder schnell geht.

    Marion Glück



    Ich habe es ausprobiert.

    Ich dachte, schmieden – is a piece of cake.

    Aber Fehlanzeige!

    Ich habe geschwitzt und war abends komplett fertig.

    Das Schmiedehandwerk ist mit Schweiß und Anstrengung verbunden.

    Doch auch Schmieden ist eine Übungssache.

    Mit Glück ist es genauso.

    Zwar denken viele Menschen in der Glücks-Schmiede, dass es auf einen Fingerschnipp gelingt.

    Sorry: Fehlanzeige!

    Zumindest meistens.

    ABER: Es ist eine Übungssache!

    Glücks Sprüche

    Glück sagt:

    Üben übt. Also übe!

    Marion Glück


    Erich Fromm, Psychoanalytiker (1900-1980) meinte dazu


    „Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung.“


    Als ich das erkannte, verstand mein Verstand, weshalb das mit dem nachhaltigen Glücklichsein manchmal so schwierig ist.

    Die innere Einstellung oder wie ich es nenne, die innere Haltung zu verändern, ist manchmal schwer.

    Mir stehen da manchmal mein Ego und die Erfahrungen aus der Vergangenheit im Weg.


    Leichter wurde es, als ich erkannte, dass andere meine Baustellen viel schneller erkennen.

    Deshalb arbeite ich, je nach Thema, immer mit Beratern, Mentoren oder Coaches.


    Der griechische Philosoph Demokrit (460 v.Chr. – 371 v.Chr.) trifft den Nagel auf den Kopf:


    „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“


    Um glücklich zu sein und mich zu verändern, brauchte ich Mut – und zwar nicht wenig.

    Glückssprüche erinnerten mich immer wieder daran, mich auf das Positive zu fokussieren.

    Auch dann, wenn ich gerade mit negativen Gedanken und herausfordernden Situationen konfrontiert werde.

    Vor allem dann, sollen mir diese Sprüche helfen meine positive Haltung zu stabilisieren und hoffnungsfroh zu bleiben.


    Glück sagt:

    Manchmal kann so ein Glücksspruch ganz schön ätzend sein.

    Marion Glück


    Glückssprüche helfen mir auch dabei, mich und mein Verhalten zu reflektieren und vielleicht Veränderungen vorzunehmen.

    Ich werde ermutigt, unbekannte Wege neugierig zu erkunden und vielleicht auch mal ein Risiko einzugehen.


    Albert Schweitzer, Arzt und Philosoph (1875-1965) sagte


    „Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“


    Glückssprüche zeigen mir die Verbindungen zu anderen Menschen, die ähnliche Werte und Wünsche im Leben haben.


    Glück sagt:

    Kluge Glückssprüche klopfen kann jeder. Doch danach handeln tun die wenigsten.

    Marion Glück


    Ich klopfe übrigens selbst regelmäßig kluge Sprüche in meinem Newsletter.

    Meld dich jetzt an.


    Weiter geht’s im Text.

    Ich habe nämlich noch ein paar kluge Glückssprüche abgeklopft.

    Den hier:


    „Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.“


    So soll es Hermann Hesse, Schriftsteller (1877-1962) gesehen haben.


    Ich stimme ihm vollkommen zu.

    Interessant wird es bei Gefühlen wie Ohnmacht, Neid, Schuld, Traurigkeit, Wut und Co.

    Wirkliches Glück ist es, wenn ich auch diese Gefühle annehmen und wertschätzen kann.

    Sie gehören, neben Glück, zur Gefühlspalette dazu.


    Glück sagt:

    Wer das Glücksgefühl will, darf die anderen Gefühle mögen lernen.

    Marion Glück


    Ich erkannte: wenn mir das gelingt, dann werde ich immer glücklich sein können. (Wie gut mir dies gelungen ist, kannst du hier weiterverfolgen.)

    Rosinen picken ist eben nicht.


    Glück sagt:

    Ich lernte jedes Gefühl zu lieben!

    Marion Glück


    Und das bringt mich dann schon zum Zitat von Carmen Sylva, Schriftstellerin (1843-1916):


    „Glück ist das Einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.“


    Ja, da gehe ich mit.

    Anderen genau diese positive Emotion zu bescheren, auch wenn ich selbst gerade niedergeschlagen bin, funktioniert.

    Mich steckt das Gefühl an.


    André Gide, Schriftsteller (1869-1951) hat das wohl genauso gesehen und gesagt


    Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“


    Allerdings ist es ganz unterschiedlich, was jeder Mensch als Glück oder Unglück wahrnimmt und empfindet.

    Hier ist also auch Vorsicht geboten.


    Das hat auch Heinrich von Kleist, Dramatiker (1777-1811) erkannt:


    „Ein jeder hat seine eigene Art, glücklich zu sein, und niemand darf verlangen, dass man es in der Seinigen sein soll.“


    Glück sagt:

    Ich bin nicht die anderen und die anderen sind nicht wie ich.

    Marion Glück


    Ich lasse mir nicht einreden, was Glück ist, wie es für mich zu sein hat oder wie ich es zu fühlen habe.

    Um es mit Senecas philosophischen Worten zu sagen:


    „Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.“


    Ich lasse mich für meine Gefühle generell nicht mehr falsch machen.

    So wie ich mich fühle, ist es für mich.

    Das ist okay.

    Ich bin okay.

    Deshalb lasse mir von niemandem aufs Auge drücken, wie ich mich fühlen soll.


    Außerdem entscheide ich selbst, wie lange welche Gefühlsphase anhalten darf und ab wann es für mich gut ist.

    Ich entscheide in meinem Leben.

    Auch über meine Gefühle und wie ich sie interpretiere.

    Ich habe dadurch auch gelernt, auf meine Kommunikation zu achten.

    Früher habe ich die anderen weggebissen, wie ein tollwütiger Hund.


    Auch wenn Agatha Christie, Schriftstellerin (1890-1976) sagt,


    „Scherben bringen Glück“,


    habe ich bemerkt, dass ich dadurch unnötiges Porzellan zerschlage.

    Am Ende stand ich fast allein da.


    Dann habe ich mir Elbert Hubbards (1856-1915) Sicht angesehen:


    „Kummer lässt sich allein tragen. Für das Glück sind zwei Menschen erforderlich.“


    Kummer ließ sich zwar allein ertragen, aber das hat mich an die Erde gedrückt.

    Richtig tief rein in die Depression.

    Mit einem lieben Menschen an meiner Seite ist es viel leichter.

    Es heißt ja auch


    „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“


    Hingegen sind für das Glück aus meiner Sicht nicht notwendigerweise zwei Menschen erforderlich.

    Ich allein reiche mir fürs Glücklichsein aus.

    Wenn ich mein Glück von anderen abhängig mache, bin ich unfrei.


    „Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen.“


    Ovid, römischer Dichter (43 v.Chr. – 17 n.Chr.)


    Glück sagt:

    Ich mach’ mein Glück niemals von anderen Menschen abhängig.

    Ich bin einfach.

    Ich bin ich.

    Ich bin glücklich!

    Marion Glück


    Ich – Ich – Ich.

    Glücklichsein ist ein Stück Egoismus.

    Ein gehöriges Stück.

    Ein gehöriges Stück Selbstliebe.


    Ich liebe mich, so wie ich bin.

    Denn um es mit den Worten des amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln (1809-1865) zu sagen:


    „Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie es sich selbst vorgenommen haben.“


    Ich nehme mir vor, jeden Tag viel glücklich zu sein.

    Außerdem schenke ich den Worten von Theodor Fontane, Schriftsteller (1819-1898) keinen Glauben, denn er sagt


    „Wenn man glücklich ist, soll man nicht noch glücklicher sein wollen.“


    Glück sagt:

    Mehr Glück geht immer. Doch dafür darf ich jeden Tag etwas tun.

    Marion Glück


    Es reicht nicht auf der Couch zu sitzen und zu manifestieren.

    Ich darf in die Puschen kommen und den Schmiedehammer wieder in die Hand nehmen, um mir mein Hufeisen zu schmieden.

    Ich erkannte, dass Dale Carnegie Recht hat:


    Glück hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast. Es hängt nur davon ab, wie du denkst.“


    Glück sagt:

    Alles beginnt in meinem Kopf. Auch glücklich sein.

    Marion Glück


    So reflektiere ich Glückssprüche.

    Vielleicht helfen dir meine Gedanken.


    Übrigens hat sich auch mein Kollege Walter Epp mit Glück beschäftigt: Glücklich sein: 10 wissenschaftlich fundierte Regeln für ein glückliches Leben


    Über welche Glückssprüche denkst du nach?

    Schreib sie mir in den Kommentar (und ich reflektiere Teil 2).


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    Buchtherapie

    Sternenkind Buchvorstellung: Eine Handvoll Sonnenschein

    Eine Handvoll Sonnenschein – das wäre schön.

    Ich saß auf meiner Couch und klickte mich durch den WhatsApp-Status meiner Kontakte.

    Am Beitrag einer Sternenkind-Fotografin blieb ich neugierig hängen.

    Ich stolperte über die Einladung zu einer Buchlesung und wusste beim Titel des Buches: Das muss ich lesen!

    „Eine Handvoll Sonnenschein: Vom kurzen Leben meines Sternenkindes & der Ironie des Schicksals“ von Stefanie Goldbrich


    Es ist für viele Menschen nicht leicht zu ertragen, wenn man das Kind beim Namen nennt.
    Sternenkind – auch Engelskind oder Schmetterlingskind sind beschönigende Bezeichnungen für ein Baby, das tot zur Welt kommt oder kurz nach der Geburt verstirbt – so wie bei der Autorin im Buch.


    Du bist noch unsicher, ab wann du das Kind „Sternenkind“ nennen darfst oder in welcher Woche die Geburt stattfinden muss?


    Ich denke hier gilt: Sobald die Eizelle befruchtet ist, wächst ein Mensch mit Seele. Sobald das Baby stirbt, erleiden die Eltern einen Verlust. Für den Trauerprozess ist es wichtig, dass das Kind als Kind zählt – unabhängig von Schwangerschaftswoche und Gewicht.


    Worum geht’s in dem Buch? Eine Zusammenfassung des Buches in meinen Worten

    Die Autorin nimmt die Lesenden sachlich und emotional mit auf die Reise – ihre Reise mit ihrem Sternenkind.

    Die erste schwere Geburt: Vom Kinderwunsch in die Kinderwunschklinik mit erfolgreicher Befruchtung.

    Die zweite schwere Geburt: Von der Schwangerschaft in den OP, um ihr Baby auf die Welt zu holen.


    Die dritte schwere Geburt ist bereits dem Buchtitel zu entnehmen. Es geht um das kurze Leben von Dominik und wie die Autorin lernt, mit ihrem Verlust zu leben.


    Ein Handlungsstrang. Kein ablenkendes Chichi drum rum.


    Kurz: Eine sehr angenehme Biografiearbeit zu einem hässlichen Erlebnis.

    Wer spielt in dem Buch eine Rolle

    In dem Buch spielt niemand eine Rolle.

    Es ist das echte Leben, mit echten Gefühlen und Situationen, wie sie wahrscheinlich viele Sterneneltern erleben.

    Stefanie Goldbrich erzählt aus ihrer Perspektive – wie sie lebt, denkt und fühlt.


    Sie stellt sich selbst jede Menge Fragen.

    Fragen, die kaum zu beantworten sind und wenn es Antworten gibt, dann findet sie der Lesende für sich.

    Sie gibt Impulse, stülpt jedoch keine Sichtweise über.

    Dazu gesellen sich Menschen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen.

    Auch diese sind echt – ihr Mann, ihre (Sternen-)Kinder, die Familie, Freunde, Kollegen und Ärzte.


    Schreibstil, Sprache, Stimmung

    Ich hatte damit gerechnet, dass der Stoff keine leichte Kost ist.

    War er auch nicht.

    Gleichzeitig ist die Stimmung nicht dauerhaft gedrückt oder für mich belastend gewesen.

    Die Sprache ist leicht zugänglich und abwechslungsreich.

    Medizinische Fachbegriffe werden dabei (selbst-)verständlich erklärt.

    Außerdem taucht die Autorin tief in ihre Gefühlswelt ein und beschreibt diese so, dass ich mitfühlen konnte.

    Eine sehr gelungene Mischung aus Ratio und Emotion und nie langweilig.

    Neben den Gefühlen werden dem Lesenden auch kritische Themen auf den Tisch serviert, über die es sich lohnt nachzudenken – beispielsweise Kommunikation, Mutterschutz und Therapie.


    Die Kapitel fließen mit Leichtigkeit. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.

    Ganz ehrlich: Obwohl schon anhand des Buchtitels klar ist, wie die Geschichte des Babys ausgeht, erwischte ich mich immer wieder dabei, wie ich mitfieberte und hoffte, dass Dominik es schafft.

    Beim Lesen war ich sehr zuversichtlich – doch wenn ich das Buch zur Seite legte, wurde mir schnell wieder bewusst, was passieren würde.

    Das Buch ist so geschrieben, dass ich das Gefühl hatte, als Schatten im Leben der Autorin mitzulaufen.

    Ich fand viele Stellen sehr interessant beleuchtet.

    Die Autorin überlegt immer wieder wohlwollend, was die Gegenseite bezweckt, und gibt ihre eigene Perspektive preis.

    Keine Scham, keine Schuld, dafür ganz viel Ehrlichkeit.

    Hier bekommst du einen Einblick.

    Diese Stelle fand ich sehr bezeichnend.


    Die Autorin beschreibt, wie andere Menschen auf ihre Situation reagieren und was es bei ihr auslöst:

    „(…) Sie tut das, was die meisten Menschen in solchen Situationen tun: ihre Anteilnahme ausdrücken.

    Das wurde uns Menschen in die Wiege gelegt. Dem einen mehr, dem anderen weniger. Ich gehöre zur zweiten Gruppe. Diese Hundewelpenblicke, Oh Neins und dauernden Umarmungen. Das ist nichts für mich.

    Wenn ich mich dazu äußerte, hieß es stets: „Du bist aber streng mit dir.“ oder „Warum bist du so kühl?“. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich komme von einem anderen Stern. Dabei will ich in diesen Momenten nur meine Ruhe.

    Inzwischen bin ich so weit, dass ich diese Art von Mitleid dulde. Ich weise niemanden mehr zurück, sondern lasse mich umarmen und ertrage die traurigen Blicke. Als angenehm oder hilfreich empfinde ich es weiterhin nicht.“

    Stefanie Goldbrich – Eine Handvoll Sonnenschein: Vom kurzen Leben meines Sternenkindes & der Ironie des Schicksals


    Ich glaube, dass genau diese Wesensart der Autorin dazu beigetragen hat, das Buch zu schreiben.

    Sie spricht für so viele Menschen – inklusive mir.


    Durch den Blick in ihre Innenwelt zeigt sie, dass Menschen im Außen vielleicht distanziert und kühl wirken und trotzdem gleichzeitig bis in die Tiefe jede Emotion fühlen.

    Auch sie werden durch das Leben von den Beinen gerissen, nur kannst du es ihnen von Außen nicht ansehen.

    Ich konnte mich in dieser und anderen Beschreibungen rational und emotional sehr gut wiederfinden.

    In meinem Fall dachte ich oft: So wie du mich gerade anguckst, will ich mich nicht fühlen müssen – schon gar nicht, wenn ich einen guten Tag in dieser S.C.Heißzeit habe!
    Gesagt habe ich es jedoch nie.


    Sternenbewertung fürs Sternenkindbuch

    Stefanie Goldbrich Sternenkind Buch - Eine Handvoll Sonnenschein: Vom kurzen Leben meines Sternenkindes & der Ironie des Schicksals


    Ich vergebe alle möglichen Sterne, die ich vergeben kann und noch einen Sonderstern als Sternenmama dazu! (Meine Rezension bei einem großen Internetanbieter habe ich bereits geschrieben.)

    Warum?

    Weil es für dieses Buch viel Mut braucht!

    Den Mut der Autorin, für die schriftliche Aufarbeitung mit Selbstreflektion.

    Den Mut der Lesenden, die sich der gesamten Palette der eigenen Emotionen stellen dürfen.

    Stefanie Goldbrich ist eine hervorragende Buchtherapie gelungen.
    Durch die Selbstheilung in Form ihres Buches bietet sie ganz vielen Sterneneltern die Möglichkeit es ihr gleichzutun.

    Gleichzeitig kann das Umfeld von Betroffenen einen Einblick bekommen und sich dadurch sicherer oder anders verhalten.

    Besonders gefallen hat mir die intensive Beschreibung des Trauerprozesses und die Hinweise für Betroffene und ihr Umfeld am Ende des Buches.

    Für mich persönlich war auch der erkennbare Wachstumsprozess der Autorin interessant.

    Es wird sichtbar, dass Herausforderungen Wachstumschancen sind, auch wenn wir auf die Erfahrung liebend gerne verzichten würden.


    Abgesehen davon: Wer schreibt, der bleibt. Sie hat sich, ihrem Sternenkind und allen Lesenden ein wunderbares Geschenk gemacht.

    Habe ich geweint?

    Ich habe das Buch als Trainingsmittel genutzt, um meine eigene Standfestigkeit in meinem Prozess zu überprüfen.

    Hier findest du den Blogartikel zu Schwere Entscheidungen leicht treffen.


    Fazit:
    Ich bin stabil.
    Ihre Emotionen sind nicht meine Emotionen.
    Ich bin glücklich und ich konnte mit ihr mitfühlen – ohne Tränen.

    Geweint habe ich trotzdem – so wie es im Klappentext angekündigt ist.

    Ganz am Ende. Beim Happy End.

    Freudentränen, weil das Leben auch schön ist und mich an Wunder glauben lässt.

    Wer von diesem Buch profitiert?

    1. Sterneneltern, deren Herz noch heilen darf.

    2. Freunde und Bekannte von Sterneneltern, die ein Gefühl dafür bekommen wollen, wie es im Gefühlsleben der Betroffenen aussieht und die unsicher sind, wie sie helfen können oder sich verhalten sollen.

    3. Pflichtlektüre für Menschen, die Sätze sagen wie „Irgendwann muss es doch dann auch mal gut sein mit der Trauer.“ „Sie sind ja noch jung und können noch ein Baby bekommen“ oder „Ihr Abgang war doch in der 9 Woche. Da ist es ja noch kein Kind“.
      Das sind Sternenkindsprüche, die niemand braucht – am wenigsten die Betroffenen!

      Im schlimmsten Fall üben diese Menschen den Beruf eines Arztes aus. Es besteht die Chance, die eigene Kommunikation zu überdenken, zu verändern und den mentalen Schaden zu minimieren.

      Softskilltraining und Wachstumschance, die sich Mediziner*innen nicht entgehen lassen sollten!

    4. Menschen, die die Gesetze für den Mutterschutz erarbeiten. Sie entscheiden möglicherweise anders, wenn sie nachfühlen können, wie es der Mutter nach dem Verlust ihres Babys geht. Es spielt dabei übrigens keine Rolle, ob das Baby mehr als 500g wiegt oder weniger oder in welcher Woche es unter welchen Umständen auf die Welt kommt! Kind ist Kind und tot ist tot.

    5. Menschen, die glauben, dass bei anderen immer alles chic ist, die neugierig sind, wie es im Leben von anderen Menschen aussieht oder die gerne von anderen lernen.


    Wer das Buch nicht lesen sollte?

    Eventuell ist das Buch nicht für Frauen geeignet, die schwanger werden wollen oder glücklich schwanger sind.

    Warum?
    Die Antwort steht im Buch – eine Erkenntnis der Autorin:

    „Ich dachte immer, schwanger zu werden ist schon schwierig genug für uns. Doch was alles passieren kann, wenn man endlich schwanger ist, das erzählt einem keiner.

    Eigentlich ist das auch gut so. Sonst würden es viele Paare gar nicht erst versuchen. Allein aus Angst, dass etwas Derartiges geschehen könnte.“

    Stefanie Goldbrich – Eine Handvoll Sonnenschein: Vom kurzen Leben meines Sternenkindes & der Ironie des Schicksals



    Eltern sollten das Buch hingegen unbedingt lesen, wenn ihre „Satansbraten ihnen mal wieder Hörner andrehen“.

    Sie werden wahrscheinlich dankbar und demütig.

    Welche Fragen mir das Buch nicht beantworten konnte?

    Hat die Autorin mit einem Sternenkindfotografen gearbeitet oder nicht?

    Kennst sie die Stiftung Dein Sternenkind?

    Gab es im Krankenhaus eine Box von Stille Wunder e.V.?

    Gab es diesbezüglich eine Beratung im Krankenhaus?

    Vielleicht sagst du jetzt: „Ja, aber das Thema geht mich ja nichts an. Weshalb sollte ich das Buch lesen?“


    Ich sag dir: Deine Emotionen gehen dich sehr wohl etwas an.
    Auch du erlebst Verluste und solltest wissen, was in dir passiert.
    In diesem Buch hast du ein sehr ausführliches Beispiel und viele Ideen, wie du mit deinem Verlust umgehen kannst.

    Darüber hinaus erhältst du die großartige Chance, mit dir selbst in Kontakt zu kommen – und du wirst daran erinnert, wie wertvoll dein Leben ist.
    Vielleicht willst du nach der Lektüre sogar anders leben – Dankbarer und bewusster!

    Schreibst du schon oder grübelst du noch? Mach Buchtherapie!

    Welches Buch kannst du mir empfehlen? Schreib es mir in die Kommentare.



    Über die Autorin des Buches

    Stefanie Goldbrich ist Mutter von 6 Sternenkindern und 2 Regenbogenkindern und Ehefrau des weltweit besten Sternenkind-Papas.

    Sie lebt in Südhessen.

    Auf ihrer Webseite Sternenkind-Mama.de gibt es viele wertvolle Tipps und einen Blog für Sterneneltern.

    Stefanie Goldbrich: Eine Handvoll Sonnenschein: Vom kurzen Leben meines Sternenkindes & der Ironie des Schicksals

    Bilder: Stefanie Goldbrich

    Stefanie Goldbrich Sternenkind Buch - Eine Handvoll Sonnenschein: Vom kurzen Leben meines Sternenkindes & der Ironie des Schicksals
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    Buchtherapie

    Buchprojekt: Schwere Entscheidungen leicht treffen

    Braucht die Welt echt noch ein Buch?

    JA! Dieses schon.

    Warum?

    Ich zitiere:


    Hallo liebe Marion. Ich habe gestern deinen Newsletter gelesen und konnte es nicht fassen und verarbeiten, was ich las. Ich kann nicht mal im Ansatz erahnen, was ihr durchmacht. Meine Exfrau und ich hatten zwischen unseren beiden Kindern 2 Fehlgeburten. 16 und 18. Woche. Ich kam mir dabei so wahnsinnig hilflos meiner Frau gegenüber vor. Ich hatte das Gefühl, nichts für sie machen zu können, um ihre Gefühle zu teilen oder sie aufzufangen. Ich glaube, dass ich da so richtig versagt habe. (…)

    Alles Liebe, R.

    Eine Antwort auf meinen Newsletter vom 03. März 2023


    Am 01.03.2023 haben wir für unser Baby die Diagnose „Spina bifida“ bekommen.

    Unsere Entscheidung: Schwangerschaftsabbruch

    Umsetzung: durch Fetozid

    Am 17.03.2023 wurde unsere Tochter Loreley geboren.

    Mir geht es gut, weil…

    … ich das Kind beim Namen nenne: Loreley.

    … ich das Kind beim Namen nenne: Loreley ist tot geboren.

    … ich das Kind beim Namen nenne: Ich wollte dieses Kind nicht bekommen.

    … ich eine bewusste Entscheidung getroffen habe.

    … ich meine Gefühle fühlen, wahrnehmen, benennen und verändern kann.


    Und darüber schreibe ich ein Buch.

    Wir waren damals entspannt schwanger, fuhren fröhlich zum Arzt und wähnten uns in Sicherheit.

    Nur ein harmloser „Baby gucken“-Termin und von jetzt auf gleich wurde unsere Welt auf den Kopf gestellt.


    Ich schreibe dieses Buch, weil Frauen und auch Männer von unseren Gefühlen jederzeit überwältigt werden können.


    Frauen sind hilflos. Männer aber auch.

    Tweet

    Marion Glück


    Ich schreibe dieses Buch, weil …

    … du als Betroffene eine bewusste Entscheidung treffen sollst – möglicherweise aber nicht weißt, wo dir der Kopf steht.

    … du als Betroffene deine Entscheidung nicht bereuen sollst. Du kannst sie nur einmal treffen und nach der Umsetzung nicht mehr korrigieren.

    … dir klar sein soll, dass du die Führungskraft in deinem Leben bist.

    … du auch in Zukunft glücklich leben sollst – völlig unabhängig von deiner Entscheidung.

    … du dich nicht hilflos, ohnmächtig oder allein fühlen sollst.


    Wie lange ich an dem Buch schon arbeite?

    Unbewusst läuft das im Kopf seit 01.03.2023.

    Da waren viele wirre Gedanken und ganz viele Gefühle.

    Bewusst läuft das seit … naja noch nicht so lange …

    Zuerst wollte ich über den gesamten Prozess schreiben – Diagnose bis …

    Aber wo hört das auf, wenn doch jeder Mensch anders ist?

    Hört es am Tag der Beisetzung auf?

    Ich weiß es nicht. Da bin ich ja noch nicht.

    Die Beisetzung von Loreley ist erst im Juli und fällt genau auf ihren errechneten Geburtstermin.

    Ganz ehrlich, das Universum hat manchmal echt einen schwarzen Humor.

    F**k you, Stümperhannes!

    Wer Stümperhannes ist?

    Stümperhannes ist der neue Praktikant im Universum.

    Er hat Anfang des Jahres in der Regie meines Lebens angefangen und den „F**k up for you“-Knopf gedrückt.

    Jetzt sieht er gerade dabei zu, wie ich diese Ausnahmesituation meistere.


    Zurück zum Prozessende…

    Hört der Prozess auf, wenn die Trauer vorbei ist?

    Ist die Trauer jemals vorbei?

    Auch das ist ja ganz individuell.


    Also schreibe ich erstmal von der Diagnose bis zur Entscheidung.

    Damit bin ich ja schon durch und das reicht locker für ein Buch.

    Die Recherche machte teilweise die Charité für mich – mit diesen ganzen Belehrungs- und Aufklärungszetteln, die ich unterschreiben musste. Außerdem haben sie mir alle meine Fragen beantwortet und mir viele Ansprechpartner genannt.

    Ich wurde wirklich sehr gut begleitet in meinem Prozess.

    Ich bin unendlich dankbar – nach meinen Interviews sogar noch mehr. Jetzt weiß ich, dass ich sehr viel Glück hatte!


    Neben den sachlichen Punkten waren diese ganzen Erinnerungen und Gefühle in mir drin.
    Die brauchte ich nur aus dem Kopf durch die Hand aufs „digitale Papier“ fließen lassen.

    Das heilte gleichzeitig mein Herz.

    Ich machte mir im April eine grobe Kapitelstruktur und seit 01.05.2023 habe ich geschrieben.

    Jeden Tag – morgens ab 5.00 Uhr.

    Am 17.05.2023 war ich fertig mit meinem Entwurf. Zwei Monate nach der Geburt meiner Tochter.


    Ob es Herausforderungen gibt?

    Hell, yeah!

    Genaugenommen zwei: mein permanentes negatives Kopfkino und meine Neugier.


    Der Zweifler und Kritiker in meinem Kopf fragte: Braucht die Welt wirklich dein Buch?

    Antwort: Nach meinen Erkenntnissen aus meinem ersten Buch Das Leben ist BUND – Die lange Depression ist die Antwort ein klares: JA!

    Damit Menschen sich trauen, sich zu verändern und wissen, dass sie nicht allein sind.


    Und was ist mit Mom-Bashing, anderen Kritikern oder Hatern?

    Mom Bashing = kritisiert werden von anderen Müttern

    Antwort: Kann passieren. Gucke ich mir dann an. Es gibt ja immer Menschen, die nicht mögen, was man macht, oder?!


    Polarisierst und provozierst du damit nicht andere?

    Antwort: Nein. Sie fühlen sich provoziert. Ihre Werte – ihr Problem.

    Vielleicht dann auch meins …

    Da ist dann jedenfalls viel Wachstumspotential für beide Seiten.


    Neben den ganzen Horrorszenarien in meinem Kopf, bemerkte ich immer wieder, wie tief ich in die Materie eintauchte.
    Seit Tag 4 meiner Schreibzeit hatte ich einen Zettel an meinem Computer kleben.


    Schwere Entscheidungen leicht treffen, Spina bifida


    Es ist keine Doktorarbeit!

    Sie sollen mich verstehen!

    Sie haben ein Zeitproblem!


    Ein Zeitproblem hatte ich nicht.

    Ich machte das Projekt zur Prio 1.

    Mir ist es wichtig.

    In erster Linie schreibe ich das Buch für mich.

    Kommt da deine eigene Geschichte mit rein?

    Klar. So ist das bei Buchtherapie.

    Buchtherapie – Heilen durch Teilen und Genesen durch Lesen.


    Erst ich. Dann die anderen.

    So läuft doch das gesunde Helfer-System, oder?


    Das Schreiben reinigt mich.


    So wird aus meinem Erlebnis (die Vergangenheit, mit Gefühlen behaftet) eine Erfahrung (immer noch meine Vergangenheit, aber mit Mitgefühl für mich und voller Dankbarkeit).

    Ich will ja glücklich leben und nicht im Tal der Tränen ersticken oder später von den Gefühlen meiner Vergangenheit eingeholt werden.

    Das hatte ich schon. War nicht so geil.


    Was kann ich von deinem Buch erwarten?

    Keine Sorge, es wird kein dröger Ratgeber. Dafür bin ich nicht der Typ.

    Ich mag es einfach.

    Es ist der Führungsprozess, den ich in diesem Buch anwende und dir zeige.

    Der Führungs- und Entscheidungsprozess an einem megahässlichen Beispiel aus meinem Leben.

    Und dann auch gleich noch mit einer schweren Entscheidung. Die kannst du in diesem Fall nämlich nur einmal treffen. Nach der Umsetzung ist es vorbei.

    Zeigt einmal mehr, warum Bewusstsein so wichtig ist.


    Konkret heißt das:

    Ich hole dich bei der pränatalen Diagnostik ab.

    Dann sehen wir dem Feind – der Diagnose – ins Auge und sortieren deine Gefühle.

    Ich führe dich Schritt für Schritt durch den Entscheidungsprozess – in einer für mich logischen Reihenfolge, die sich bei mir bewährt hat.

    Läuft das alles ganz geschmeidig ab?

    Nö.

    Denn wahrscheinlich kannst du dir vorstellen, dass es bei diesem heiklen Thema zu Konflikten kommt – in dir und/oder mit anderen.


    Was kann ich darüber hinaus erwarten?

    Religion?

    Spiritualität?

    Na logo!

    Auch das gucken wir uns an.

    Genauso wie deine Werte und Bedürfnisse.

    Auch der Bereich der Kommunikation darf nicht fehlen.

    Und natürlich bekommst du auch Ansprechpartner und eine Checkliste mit an die Hand.


    Ich bin gerade in dieser schwierigen Situation. Und jetzt?

    Dann nimm dir Zeit für deine Entscheidung.

    Das hat mir mein Ärzteteam geraten und alle meine Interviewpartner*innen.

    Lasse dich gut beraten.

    Wenn dich jemand zu einer Entscheidung drängen will, nimm Abstand.

    Finde stattdessen jemanden, der dir zuhört.

    Vielleicht bietet sich die Telefonseelsorge an. (Tel.: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222)

    Es gibt auch diverse Foren spezifisch zu deiner Diagnose.

    Der Verein Weitertragen e.V. hilft dir – unabhängig von deiner Entscheidung.



    Du willst schon vorher etwas über das Thema wissen?

    Dann habe ich hier eine Filmempfehlung: 24 Wochen.

    Ich habe ihn mir für die Buchrecherche angesehen. War mein Trainingslager im Prozess.
    Am Ende sagt Astrid, gespielt von Julia Jentsch „Ich habe diese Entscheidung getroffen. Ich weiß nicht, ob es richtig oder falsch war.“

    Auch ein Grund, weshalb ich das Buch schreibe.

    Diese Aussage sollte es in deinem Leben nicht geben.


    Es sollte heißen:

    Zum damaligen Zeitpunkt, unter Berücksichtigung aller mir zur Verfügung stehenden Informationen und basierend auf meinem Wertesystem, war es die richtige Entscheidung.

    Marion Glück

    Der Satz gilt für jeden Rückblick in die Vergangenheit.

    Da fällt die Vergebung leichter.


    Ob ich schon eine Leseprobe für dich habe?

    Noch nicht. Aber…

    Du kannst das Buch bereits vorbestellen.


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