My KISS for you:
- Eine Putzfee legal anzustellen ist schwer – wer meldepflichtig sucht, sucht lange.
- Illegale Strukturen schaden allen – Beschäftigten, Auftraggebenden und dem Sozialstaat.
- Fair bezahlen, legal einstellen, eigene Haltung prüfen.
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Autorin: Marion Glück

Marion Glück ist Marion Glück – Mentorin, Autorin und (Sternen-)Mama. Mit „Buchtherapie“ zeigt sie Frauen, wie Schreiben Gefühle ordnet, Wunden würdigt und Selbstbewusstsein stärkt. Nach Depression und vier Fehlgeburten fand sie über Tagebuch und Buch zurück ins Leben. Heute verbindet sie Erfahrung, Psychologie und Führung für emotionale Klarheit und ein neues Kapitel.
Thema: Karriere – Feuer
Magic 8
Gechannelt von Angela Ziller
- Sonnenlust
- stark
- Adler
- Mut
- Feuersbrunst
- Blitzstart
- Erfolgshunger
- Adler
Das ist meine Geschichte
Als ich heute früh aus dem Fenster sah, war es noch dunkel.
Es hatte geschneit.
Ich wollte am liebsten im warmen Bett bleiben und mit Chico schmusen.
Doch mit einem Blitzstart geht es mir an einem langen Tag einfach besser.
Also sprang ich aus den Federn.
Erst mal einen Kaffee und duschen, wobei ich mir das auch hätte sparen können, denn den ganzen Tag über war mir heiß.
Am Nachmittag musste ich zu meinem langweiligen Schichtjob.
Der nervte mich so richtig ab!
Da wurde ich wie der letzte Dreck behandelt.
„Mach schneller! Räum endlich die Regale ein! Das Lager muss gefegt werden.“
Eigentlich wollte ich da weg und so frei sein wie ein Adler.
Aber ich brauchte den Job.
Zum einen will ich versichert sein, zum anderen wegen der Kohle, obwohl die echt mickrig ist, aber mit mir kann man es ja machen.
Da bleibt nach Steuern nicht mehr viel übrig.
Ist auch nur ein Halbtagsjob.
Den ganzen Tag würde ich das nicht ertragen.
In Polen fühle ich mich stark, aber hier in Deutschland nicht.
Ich spreche die Sprache nicht so gut.
Vor ein paar Monaten erzählte ich meiner Freundin Magda, dass ich vom Wetter genervt bin.
Sie hatte Sonnenlust und Bock auf Urlaub.
Fragte, ob ich mitkomme.
Aber mein Geld reichte nicht.
Das war wieder so ein Nervtag.
Ich fühlte mich wie eine Niete und Solarium ist eben nicht Sonnenstrand in Bulgarien.
Magda verstand mich und erzählte mir von ihrem Nebenjob – als Putzfee.
„Das ist gutes Geld“, sagte sie mir.
„Ich helfe dir auch bei der Anmeldung, wenn du willst.“
Eine Woche später hatte mich der Mut gepackt und die Aussicht auf Urlaub.
Abends kam sie mit Pizza vorbei und wir meldeten mich als Putzfee auf der Plattform an.
Außerdem gab sie mir tolle Tipps, wie ich mich am besten anpreise.
Seit der Anmeldung hatte ich schon 4 Familien gefunden, für die ich jede Woche fest arbeite und wie ein Wirbelwind durch das Haus fege.
Manchmal bin ich so schnell, dass in mir eine Hitze entsteht.
Wie eine Feuersbrunst, die sich im Sommer durch den trockenen Wald frisst, so fühlt sich diese Hitze in mir an.
Meine Wangen sind dann glühend rot.
Bei der Hitze denke ich immer an den Strand.
Mein Geld bekomme ich cash auf die Hand.
Das lohnt sich.
Ich hab‘ einen Stundenlohn von 15 Euro.
Eine glatte Summe.
Ich liege damit sogar über dem Mindestlohn.
Von dem Geld bleibt am Ende der Woche immer genug übrig.
Das lege ich in die Keksdose im Küchenschrank und spare es für den Urlaub.
Letzte Woche wurde ich von einer netten Frau angeschrieben.
Sie wohnt nur 10 Minuten von meiner Wohnung entfernt.
Da kann ich gut mit dem Rad hinfahren.
Eigentlich bin ich schon ziemlich ausgelastet, doch der Erfolgshunger hat mich gepackt.
Ich stelle mir dann wieder vor, wie ich als Adler am Himmel kreise und mich gleichzeitig von oben sehe, wie ich am Strand liege und in der Sonne brate.
Einen Bikini brauche ich auch noch.
Die Hundepension für Chico will auch bezahlt werden.
Bei der Frau war ich jedenfalls heute Vormittag und habe geputzt.
Sie ist nett und war zufrieden.
Am Ende vereinbarten wir einen Termin für nächste Woche.
Ich freute mich, dass sie sich auf meinen Schichtplan einließ.
Als sie mir das Geld gab, war das ein Gefühl von warmem Regen.
Ich wollte gerade gehen, da sagte sie: „Dann lass uns nächste Woche deine Daten aufnehmen, damit wir dich bei der Minijobzentrale anmelden können.“
Ich sagte eiskalt: „Ohne ist besser.“
Is ja nun mal auch so.
Ihr Lächeln erstarb.
Sie schaute mich an, als würde ich vom Mond kommen.
Was dachte sie denn, wie wir das machen?!
Buchtherapieanteil
Ich schreibe aus der Perspektive einer Putzfee.
Als die Putzfee das erste Mal da war, war es betriebswirtschaftlich in meinem Unternehmen sehr angespannt.
Ich war genervt und hatte das Gefühl, nur für alle anderen zu arbeiten.
Am Morgen war ich mit Albträumen aufgewacht.
Ich hatte geträumt, dass ich meine Firma schließen musste und alle noch mehr Geld von mir wollten. Nachdem die Putzfee an diesem Tag gegangen war, war ich sehr wütend.
Ich hatte das Gefühl, ich wäre die Einzige, die Steuern zahlt und selbst am Ende nichts mehr übrig hat.
Eine Frage bleibt bis heute offen: Wie viel Asozialität verträgt der Sozialstaat, bis er zerbricht?
Und du?
Welche Geschichte hast du zu erzählen?
Spiel mit mir „Magic 8“ und schreib dich stark.
Fü(h)r dich und deine Gesundheit.


[…] Asozial im Sozialstaat […]