Was ist eigentlich Glück und was ist Glücks’ Theorie dazu?
Geht es um den Lottogewinn, die erste Tasse Kaffee oder um die tiefe Zufriedenheit, die bleibt?
In der Philosophie des Glücks gibt es viele Antworten.
Dabei wird schnell klar: Glück ist nicht gleich Glück.
Und schon gar nicht bloß ein Kalenderspruch mit Sonnenuntergang im WhatsApp-Status.
Wir benutzen zwar dasselbe Wort – aber meinen oft völlig verschiedene Dinge.
Und genau da wird’s knifflig: Wenn wir nicht wissen, wonach wir suchen – wie sollen wir es dann finden?
In diesem Artikel kläre ich auf: Was kann ein Leben wirklich lebenswert machen?
Ich nehme es schonmal vorweg: Es ist nicht die perfekte To-do-Liste oder die nächste Gehaltserhöhung.
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Glück ist nicht gleich Glück – zwei Unterschiede in der Glückstheorie
Sprache ist mächtig – und beim Thema Glück lohnt es sich ganz genau hinzuschauen.
Im Deutschen nutzen wir das Wort Glück für unterschiedliche Sachen:
Der Zufall: wir sagen “Ich habe Glück gehabt.”
Der Zustand oder unser Gefühl: wir sagen “Ich bin glücklich.”
Und wenn wir jemandem Gutes wünschen, sagen wir: ‘Ich wünsche dir Glück.’
Im Englischen wird dagegen zwischen Fortune, dem Zufallsglück, wie der Lottogewinn und Happiness, womit das anhaltende Gefühl von Zufriedenheit und Wohlbefinden gemeint ist, differenziert.
Zufallsglück vs. Lebensglück – was du wirklich beeinflussen kannst
Es gibt das Zufallsglück (Fortune).
Das ist der Fall, wenn du den Sechser mit Zusatzzahl im Lotto hast.
Oder wenn der Toast mal nicht auf die Marmeladenseite fällt.
Das ist das Glück, das nicht steuerbar ist.
Dann gibt es noch das Lebensglück (Happiness).
Da geht’s um das große Ganze: Sinn, Zufriedenheit, Beziehungen – und dass du morgens nicht denkst: ‚Och nö’, sondern: “Yeah! Mega! Auf ins Abenteuer Leben!“
Wenn wir also über Glück sprechen, sollten wir uns fragen:
Geht es um den kurzen Glücksmoment – oder um das größere Ganze, das erfüllte Leben?
Nur wer das eine Glück vom anderen Glück unterscheidet, kann auch bewusst daran arbeiten, glücklicher zu werden.
Oder noch besser: glücklich zu sein.
Während wir das Zufallsglück nicht in der Hand haben, ist das Lebensglück sehr wohl von uns steuerbar.
Also lass uns im weiteren Verlauf auf das Lebensglück (Happiness) konzentrieren.
Wie viel Glück liegt in deiner Hand?
Meine Dozentin, die Psychologin Sonja Lyubomirsky sagt, dass 50 % unseres Glücks genetisch bedingt sind, 10 % von äußeren Umständen abhängt und dass wir ganze 40 % selbst in der Hand haben.
40 Prozent!
Da lohnt es sich doch einen genauen Blick auf das Thema zu werfen.
Glück war schon Thema, lange bevor es Studien dazu gab – und zwar für Philosophen, Dichter und Denker.
Hier findest du meine Gedanken zu den Gedanken der anderen.
Menschen wie Konfuzius, der Dalai Lama, Laozioder Aristoteles haben sich überlegt, wie wir ein gutes Leben führen können.
Lass es mich so zusammenfassen: viele Antworten haben viel mit uns zu tun.
Für noch mehr Glück im Leben sende ich dir wöchentliche Glücksimpulse direkt in dein Postfach:
Die Philosophie des Glücks – Was große Denker dazu sagten
Menschlichkeit macht glücklich
Konfuzius nannte es „jen“ – Menschlichkeit oder Güte.
Ein Mensch mit einem liebevollen, mitfühlenden Wesen findet nicht nur selbst Glück, sondern bringt auch das Beste in anderen zum Vorschein – nicht das Schlechte.
Das zeigt: Echtes Glück denkt nicht nur an sich, sondern wirkt nach außen und tut anderen gut.
Diese Sichtweise gehört zur philosophischen Glückstheorie, die Glück als etwas versteht, das im Miteinander entsteht – nicht im Ego.
Gemeint ist: Wer anderen Gutes tut, findet Glück.
Der Dalai Lama geht noch weiter:
„Wenn du willst, dass andere glücklich sind – übe Mitgefühl.
Wenn du selbst glücklich sein willst – übe Mitgefühl.“
BÄM.
Kein Mindset-Hack.
Sondern ganz einfach Mitgefühl.
Mitgefühl, mit Gefühl bitte!
Dann machst du alles richtig.
Das Leben ist schwer – und das ist okay
Die buddhistische Philosophie sagt:
Erstmal anerkennen: Das Leben ist schwer.
Dann loslassen, was nicht guttut. (Hallo, toxische Beziehungen und Perfektionismus!).
Und schließlich: Frieden finden durch Freundlichkeit, Gleichmut und Klarheit.
Was so leicht klingt, ist für viele Menschen jahrelange Arbeit.
Stärke durch Zartheit
Laozi (Taoismus) hat das Paradoxe gefeiert.
Er analysierte: Der Mensch ist bei der Geburt zart und schwach. Auch das Gras und die Bäume sind zu Lebzeiten zart und fein.
Im Tod ist der Mensch hingegen steif und hart und die Bäume und Gräser verdorrt und vertrocknet.
Deshalb sind das Zarte und Schwache die Gefährten des Lebens, und das Steife und Harte die Gefährten des Todes.
Vor langer Zeit schlussfolgerte ich daraus: Um glücklich und stark zu sein, müssen wir nicht hart sein, sondern zart und fein.
Das musste erstmal durchsacken, bis es bei mir im Herzen ankam.
Gefühle dürfen sein – aber mit Haltung
Aristoteles wäre heute wahrscheinlich Coach für emotionale Intelligenz.
Schon vor über 2.000 Jahren hatte er den Dreh raus: Wütend sein? Kann jeder.
In seiner Glückstheorie stellte Aristoteles das richtige Maß in die „goldene Mitte“, denn richtig wütend sein – also auf die passende Person, im richtigen Moment, mit gutem Grund und ohne dabei auszurasten – das ist die wahre Kunst.
Für ihn geht’s nicht darum, Gefühle zu unterdrücken, sondern sie klug zu dosieren.
Denn wenn wir unsere Emotionen im richtigen Rahmen zulassen und lenken, können sie uns nicht nur weiterbringen, sondern sogar glücklich machen.
Sogar Wut – zum Beispiel, wenn wir uns gegen Ungerechtigkeit stark machen – kann kraftvoll und heilsam sein.
Sein Rezept fürs gute Leben: Wahrnehmung und Mäßigung statt Verdrängung.
Gefühle dürfen da sein – aber bitte mit Haltung.
Fazit: Alle Gefühle haben ihren Platz – es kommt nur auf das Maß an.
Kaffee, Sonne, Glücksgefühl
Frei nach Epikur: nur ein angenehmes Leben ist ein gutes Leben.
John Stuart Mill griff diesen Gedanken auf.
Seine hedonistische Glückstheorie gilt als eine der ältesten in der westlichen Philosophie des Glücks.
In meinen Worten: Lust ohne Frust und Leiden vermeiden.
Also: Glück = Genuss.
Wenn ich also wissen will, ob ich aus dieser Perspektive glücklich bin, schaue ich nicht auf meine To-do-Liste, sondern auf meinen Tag:
Ich stelle mir immer die Frage: Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = gar nicht, 10 = sehr viel): Wie glücklich und zufrieden war ich heute?
Für mich als Kopfmensch ist das die alternative Frage für: Wie gut hat sich mein Tag angefühlt?
Gab’s einen richtig guten Kaffee?
Ein leckeres Mittagessen, das mir ein „Mmmm! Sehr lecker“ entlockt hat?
Saß ich auf einer Bank, war spazieren oder wurde gestreichelt?
Hab ich die Sonne auf der Haut gespürt und die Vögel singen gehört?
All das habe ich in der Therapie neu gelernt und kann sagen: Diese Therapie hat SINN ergeben.
Ich habe gelernt, mit allen Sinnen das Leben zu genießen.
Am Abend sage ich dann: Ja, heute war ein glücklicher Tag.
Ich geb ihm eine 10.
Glück ist, wenn’s sich gut anfühlt.
Alles zählt – Hauptsache, es tut gut und tut nicht weh.
Glück vervielfacht sich, wenn du es teilst
Eine ebenfalls gute Idee zum Thema Glück stammt von den Philosophen der Aufklärung im 18. und 19. Jahrhundert.
Sie haben gesagt, dass Glück dort entsteht, wo möglichst viele Menschen davon profitieren.
Oder anders: Handlungen, die das Wohlergehen vieler steigern, machen glücklich – nicht nur mich, sondern möglichst viele.
Am Beispiel: Stell dir vor, du hast einen richtig leckeren und großen Schokokuchen.
Du könntest ihn ganz allein essen – und wärst kurzzeitig happy.
Oder: Du teilst ihn mit fünf anderen Menschen, die einen richtig blöden Tag hatten.
Jetzt habt ihr alle ein Stück – und plötzlich sind sechs Menschen ein kleines Stück glücklicher.
Glücksmathe: Wenn
- G = Glück
- P = Person
- G(P₁) = Glück von Person 1 (also du)
- G(P₂…P₆) = Glück der anderen fünf Personen
Dann:
Variante 1 (alles für dich):
👉 G_total = G(P₁)
Variante 2 (teilen):
👉 G_total = G(P₁ geteilt) + G(P₂) + G(P₃) + G(P₄) + G(P₅) + G(P₆)
Daraus folgt:
Wenn G_total (Variante 2) > G_total (Variante 1)
→ dann ist das Teilen die glücklichere Entscheidung, weil die Variante 2 insgesamt mehr Glück bringt.
Rechenregel fürs Leben: Wenn durch Teilen mehr Leute happy sind – dann war’s die richtige Entscheidung.
Glück für alle – als Menschenrecht
Der Gedanke, das Glück und das Wohl möglichst vieler zu fördern, war eine wichtige Grundlage für die Idee von Thomas Jeffersons.
Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.
Wenn die Menschen in unserer Gesellschaft von diesen Rechten gebraucht machen und danach leben würden, dann würde es unserer Gesamtgesellschaft richtig gut gehen.
Mein Aufruf: Trau dich, glücklich zu sein. Erlaube es dir!
Fazit: Glück hat viele Gesichter
Die verschiedenen Glückstheorien zeigen: Glück ist so individuell wie wir selbst.
Die Philosophie des Glücks gibt uns unterschiedliche Werkzeuge an die Hand, unser Leben bewusster zu gestalten.
Freiheit und Selbstverwirklichung, Erfolg und gute Gefühle – aber auch Verbundenheit, Gemeinschaft und das Gefühl, gebraucht zu werden.
Mal ist es ganz persönlich und individuell, mal entsteht es im Miteinander.
Getreu dem Motto: Viele Wege führen nach Rom. ÄHHH! Zum Glück!
Und du?
Dein Glück ist kein Ziel.
Es ist dein Weg.
Was hast du heute schon für das Glücksgefühl eines anderen Menschen getan?
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